„Mit so kleinen Kindern kann man doch nicht so weit wegfahren?!“ Doch, kann man. Inka Schmeling hat es einfach gemacht – mit dem Baby nach Neuseeland, nach Sydney oder Istanbul. In ihrem Buch „Abenteuer Elternzeit“ schwärmt sie von den Erfahrungen für Mutter, Vater und Kind und lässt Erziehungsregeln aus Omas Zeiten ganz alt aussehen. Denn gleich zu Beginn ihres Elternratgebers stellt sie klar, dass „weder Langstreckenflüge noch Zeitverschiebungen noch Klimawechsel nachhaltig schaden.“ Kinder machen vieles gerne mit – auch den Abenteuer-Trip nach Südamerika oder den Camping-Urlaub am Plattensee, sofern die Eltern sich gut vorbereiten und gelassen bleiben, wenn es mal nicht nach Plan verläuft. Mit „Abenteuer Elternzeit“ liefert Schmeling eine ganze Menge sehr guter Vorlagen, damit die Reise mit dem kleinen Begleiter zum großen Erfolg wird.

Welches Klima verträgt mein Kind? Wie schütze ich es vor Krankheiten?

Das Buch ist gespickt mit biographischen Erfahrungen, die häufig in Form netter Anekdoten geschildert werden. Humor ist gefragt, wenn die Spielregeln im Urlaubsland die Erziehungsmuster zu Hause kurzerhand außer Kraft setzen: „Der Kollege einer Freundin hat es geschafft, seine Tochter bis zum vierten Jahr zuckerfrei zu ernähren. Ich habe es bis Istanbul geschafft.“

Schmeling hat aber mehr im Sinn als eine Sammlung amüsanter Reiseerfahrungen mit Kleinkindern. Dafür lässt sie auch Experten zu Wort kommen wie beispielsweise Mitarbeiter vom Hamburger Tropeninstitut, die erklären „welches Klima Babys gut vertragen und wie man sie unterwegs vor Krankheiten schützt.“ Und „ganz normale“ Eltern berichten in kurzen Infoboxen von ihren Reiseerfahrungen mit dem Nachwuchs.

Keine Angst vorm Fliegen

Die Autorin gibt im Buch eine Reihe konkreter Tipps, die jungen Eltern auf der Tour viel Stress ersparen. Angst vorm Fliegen mit Babys? Den Druckausgleich kriegen Säuglinge bei Start und Landung noch nicht hin. Als Mutter aber können Sie dem Kind einen schmerzfreien Flug bescheren, indem sie „es an die Brust nehmen, ihm Fläschchen oder Schnuller geben.“

Zudem – und das ist vielleicht die wichtigste Botschaft für besorgte Eltern – machen kleine Kinder häufig enorme Entwicklungssprünge auf Reisen. Nicht, weil die Luftveränderung Motorik und Intelligenz fördern würde, sondern weil die Eltern im Urlaub einfach gelassener sind und ihren Kids mehr Freiräume zur persönlichen Entfaltung zugestehen.

Roter-Reiter – Fazit: „Oft machen sich Eltern vor der Abreise Sorgen, ihr Baby könnte in einem anderen Land schlechteres Essen bekommen als zu Hause, es könnte schlechterer medizinischen Versorgung ausgesetzt sein und einem schlechteren Klima. Doch auch in anderen Teilen der Erde werden Kinder nicht nur groß, sondern auch glücklich“ schreibt Schmeling. Recht hat sie. „Ab in den Urlaub“ – das ist die Kernbotschaft des Buches, gerade für besorgte Helikoptereltern.“

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

 

Inka Schmeling: „Abenteuer Elternzeit“, Beltz 2015

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