Hermann_Will_Buch_der_Woche_neu1Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur perfekten Präsentation

Eine gute Präsentation ist die Chance, Dir einen Namen zu machen. Allerdings darfst Du nicht präsentieren, als seist Du ein Abgesandter des Sandmännchens. Wie man gut präsentiert, weiß der erfahrene Psychologe, Moderator und Trainer Hermann Will. Und hat darüber das lesenswerte „Mini-Handbuch Vortrag und Präsentation“ geschrieben. Wir fassen die wichtigsten Punkte für dich kurz zusammen:


1 Mach Dir zuallererst klar, was das Ziel der Präsentation ist. Willst Du dich selbst promoten? Ein Produkt verkaufen? Oder das Publikum dazu bringen, dass es über ein Problem anders denkt? Oder für eine Organisation spenden? Egal, um was es geht. Du musst dir zu allererst absolute Klarheit über das Ziel deiner Präsentation schaffen.

20234000_20234000_xl

2 Genau so wichtig ist es, von vorneherein zu wissen, was dich erwartet. Wieviel Zeit hast Du? Wer hat dich eingeladen? Wirst Du von einem Moderator vorgestellt oder musst Du das selbst tun? Wie groß ist der Raum und wie viele Leute werden erwartet? Was haben die Zuhörer zuvor gemacht (Mittagessen, andere Vorträge, kommen sie von der Arbeit)? Alles Faktoren, die wesentlich dafür sind, wie Du deine Präsentation einbetten kannst und musst.

3 „Tränen des Abschieds weinen“, nennt Hermann Will die nächste Vorbereitungsstufe. Und damit meint er nichts weiter als: Vergiss dein Detailwissen. Konzentriere dich bei deiner Präsentation auf die wesentliche Punkte. Und zwar auf maximal drei Schwerpunkte. Alles andere wird untergehen.

4 Verpacke dein Wissen und erzähle mit deiner Präsentation eine Geschichte. Zum Beispiel im Schema eines Boxkampfs: Mal schlägt dieses Argument, dann jenes. Oder präsentiere Widersprüche. Oder nutze eines der beiden Grundmuster, die fast allen Erzählungen und Filmen zugrunde liegen. 1. Ein Fremder kommt in die Stadt. 2. Ein Mann (oder eine Frau) bricht auf.

5 Gliedere deine Präsentation in die drei Teile: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Wobei Einleitung und Schluss jeweils 10% der Präsentation ausmachen sollen, der Hauptteil 80% – der Hauptteil soll in maximal drei bis fünf Schwerpunkte unterteilt sein.

6

Baue Abkürzungen in deine Präsentation ein, rät Hermann Will. Denn vielleicht überzieht dein Vorredner oder die Pause wurde zu lang ausgedehnt.

7

Einer der wichtigsten Punkte und einer, den viele bei ihrer Präsentation sträflich vernachlässigen: Du musst die Präsentation so oft „trocken“ durchsprechen, bis sie sitzt.

8 Nie ablesen! Aber immer einen Spickzettel dabei haben. Und darauf stehen möglichst groß die wesentlichen Stichpunkte und die Zeitangaben. Und eine sichtbar platzierte Uhr gehört natürlich auch dazu.

9 Baue „Muntermacher“ in die Präsentation ein. Das sind Fragen an das Publikum, die an einzelne gerichtet werden können. Oder führe eine Abstimmung per Handheben durch (fördert auch die Durchblutung). Oder per Smartphone oder Laserpointer zum Mitmachen auffordern. Oder fordere dazu auf, die Meinung des Sitznachbarn einzuholen.

10 „Sag, was Du sagen willst, sag es, und sag, was Du gesagt hast.“ Klingt übertrieben, wirkt aber. Und zwingt dich, deine Präsentation auf die wesentlichen Punkte zu konzentrieren. Der Gipfel dieser Methode ist es, die Zuschauer um die gewünschte Zusammenfassung zu bitten.

11 Es geht nicht um Körpersprache oder um rhetorisch ausgefeilte Sätze. Nach Hermann Will ist es das Wichtigste, dass Du in deiner Präsentation etwas zu sagen hast. Dass Du dir sicher bist, dass Du perfekt vorbereitet bist. Dass Du dich auch mental auf die Situation einstellst und nicht einfach hineinstolperst. Dann kommen die richtige Sprache und die richtige Körpersprache fast automatisch.

12 „Folien schlachten“ statt „Folienschlachten“ fordert Will. Zurecht, denn viele machen sich enorm viele Gedanken über den richtigen Einsatz von Medien bei der Präsentation. Und vergessen dabei, dass sie selbst das wichtigste Medium sind. Also sei dir bewusst, dass Du im Mittelpunkt stehst und stelle dich bewusst in den Mittelpunkt. Und falls möglich, bringe statt Powerpoint-Charts reale Objekte auf die Bühne.

13 Der erste Eindruck prägt, der letzte bleibt. Deshalb ist es wichtig, den Schluss der Präsentation glasklar zu planen. Willst Du einen Appell an die Zuhörer richten? Eine Aufforderung? Oder passt ein Meinungsbild besser? Oder frage dich: Was soll morgen über die Präsentation in der Zeitung stehen?

Wenn Du diese Punkte beherzigst, wirst Du schon bei deiner nächsten Präsentation punkten. Wenn Du tiefer in die Materie einsteigen willst, empfehlen wir die das „Mini-Handbuch Vortag und Präsentation“ von Hermann Will, aus dem wir diese Tipps zusammen gefasst haben. Dort findest Du zu allen hier aufgeführten Punkten auch ausführlichere Informationen. Alles sehr unterhaltsam geschrieben und schnell zu lesen. Praktisch: Im zweiten Teil des mit knapp über 120 Seiten gut zu lesenden kleinen, aber gehaltvollen Buches gibt Hermann Will Antworten auf Fragen wie: „Was tun bei Lampenfieber und Blackout?“, „Wie baut man Charts sinnvoll auf?“ oder “Wie kann ich das Publikum aktivieren“. Lesenswert! Wir wünschen dir viel Erfolg und Spaß bei deiner nächsten Präsentation!

Buch-Rezension: Wolfgang Hanfstein

Buchempfehlung: Hermann Will: Mini-Handbuch Vortrag und Präsentation, Beltz 2013

Hier gibt es das Mini-Handbuch Vortrag und Präsentation zu kaufen

Und hier geht’s zur Kategorie Das Buch der Woche.