“Freedom’s just another word for nothin‘ left to lose”, sang die legendäre Janis Joplin Ende der 1960er Jahre in ihrem Nummer-eins-Hit  “Me and Bobby McGee”.  Wirklich frei  bist du erst, wenn du nichts (mehr) zu verlieren hast. Dann kannst du, egal was du tust, nur gewinnen. Haben Führungskräfte in unseren Unternehmen diese Art von Freiheit?  Wohl kaum. Denn die meisten haben sehr viel zu verlieren: ihr Ansehen, ihre Autorität, ihren Bonus, ihren Job. Frei ist so gut wie niemand, sondern abhängig, (weisungs-) gebunden, fremdbestimmt.

Schickt die Corporate Monkeys in den Urwald!

Und dennoch behauptet Carsten K. Rath, dass Freiheit eine Grundvoraussetzung für gute Führung ist. Es geht ihm allerdings auch nicht um diese radikale Freiheit wie in dem Lied von Janis Joplin (obwohl er in einem Kapitel auch kurz darauf zu sprechen kommt). Die Freiheit, die Rath meint, ist die Freiheit im Denken und im Tun, es ist die Freiheit von Dünkel, von Arroganz, von verkrusteten Strukturen, von überholten Denkweisen, von autoritären Strukturen, von Obrigkeitsdenken und solchen unschönen Dingen, wie wir sie noch immer viel zu oft in viel zu vielen Firmen vorfinden.

Die Freiheit, es anders zu machen

Denn hier sitzen sie, die großen Freiheitsverhinderer. Rath nennt sie die Corporate Monkeys. Sie sind voller schlechter Eigenschaften. Ihnen geht es nur um sich selbst, die Unternehmen, für die sie arbeiten, sind ihnen egal, und die Mitarbeiter, für die sie verantwortlich sind, sind es  auch. Corporate Monkeys sind schlechte Führungskräfte und sie sind schlecht für die Unternehmen. Das Dumme ist: Es gibt nicht nur noch immer zu viele von ihnen, sondern sie sterben so schnell auch nicht aus. Denn Corporate Monkeys ziehen ihren eigenen Nachwuchs heran, indem sie in den Unternehmen unwillentlich als Vorbild dienen für die Führungskräfte von morgen.  Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, braucht es unabhängige, selbst denkende und starke Nachwuchskräfte, die die alten Regeln und vermeintlichen Vorbilder in Frage stellen und den Mut haben, es anders zu machen. Die sich die Freiheit nehmen, es anders zu machen.

Darum geht es in diesem lesenswerten und lebendig geschriebenem Buch. Es geht um diejenige Art von Führung, welche die Mitarbeiter in die Lage versetzt, das Beste für die Unternehmen zu tun, in denen sie tätig sind. Natürlich geht es dabei auch um Verantwortung und um Vertrauen. Der Hotel-Unternehmer bringt viele anschauliche Beispiele aus seiner eigenen Historie, aber auch aus anderen Unternehmen, um die Bedeutung der Freiheit als Führungsprinzip zu verdeutlichen.

Roter-Reiter-Fazit: Das Buch „Ohne Freiheit ist Führung nur ein F-Wort“ von Carsten K. Rath ist allen Menschen ans Herz zu legen, denen wirklich an guter Führung gelegen ist. Es macht Mut, den Corporate Monkeys in den Weg zu treten und ihr Affentheater zu beenden.

Damian Sicking, www.Roter-Reiter.de

Carsten K. Rath: Ohne Freiheit ist Führung nur ein F-Wort. Mitarbeiter entfesseln – Kunden begeistern – Erfolge feiern. Gabal-Verlag, 255 Seiten, 24,90 Euro, ISBN: 3869367490

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