Bereits mit dem Vorgänger „Woran du erkennst, dass deine Katze deinen Tod plant“ hat „The Oatmeal“ einen internationalen Volltreffer gelandet. Sein Nachfolger „Warum Grizzlybären immer Unterhosen tragen sollten“ ist noch besser geraten. Rotzfrech, politisch unkorrekt, skurril komisch und durchaus hintersinnig stellt er mit kurzen Comicstrips und Cartoons das Leben, Arbeiten und Denken moderner Großstädter in Frage. Waren im ersten Band Katzen die Protagonisten, geht es dieses Mal um das tägliche Allerlei zwischen E-Mail-Wahn, Mode-Sünden, dem Ekel vor öffentlichen PCs und dem sozialen Zwang, alles mit Facebook-Freunden teilen zu müssen.

Facebook- und Smartphone-Wahn

„Was ist das? Sieht aus wie eine verschwommene Rutschspur aus Regenbogeneis.“ „Habe ich gestern auf dem Konzert geschossen. Statt einfach die Show zu genießen, war ich die halbe Nacht damit beschäftigt, mein Smartphone in die Luft zu halten und den Augenblick für die Ewigkeit festzuhalten.“ The Oatmeal zieht alles durch den Kakao, was ihm gerade in den Sinn kommt. Die Warnung auf dem Rückumschlag „Nicht geeignet für Minderjährige und zart besaitete Gemüter“ dürfen Sie im Übrigen ernst nehmen. Mehr als einmal geht es um „Muschis“ oder „Penisse“.

Hintersinnig und frech

Zum derben oder gar obszönen Klamauk verkommen die kleinen Gags und Zeichnungen aber zu keiner Zeit. Dass der titelspendende Bär selbstkritisch feststellt „Ich habe einen pelzigen kleinen Sack wie jeder andere“ ist im Kontext nicht anstößig. Viel mehr der unverblümte Tipp, sich (im Job) bitte nicht ganz so ernst zu nehmen, selbst wenn die Visitenkarte von einem „bärigen“ Titel geziert wird. Wunderbares Geschenk für Kollegen mit schrägem Humor!

Roter Reiter – Fazit: Herrlich schrille und freche Comic-Strips für die Extra-Portion gute Laune an grauen Tagen im Büro (oder zu Hause). Ein großer Spaß!

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

 

Zum Buch: The Oatmeal: „Warum Grizzlybären immer Unterhosen tragen sollten“, Wiley 2014