In seinem Ratgeber „Reframe“ zeigt Felix Hofmann, wie Unternehmen die Methode des Reframings nutzen können, um einen Rahmen für Innovationen zu schaffen.

Innovation scheitert an Menschen – nicht an der Organisationskultur

In seinem Buch bringt er erstmals die spannenden Themen Reframing und Innovationsarbeit in Unternehmen zusammen. Seine These: Menschen sind fehlbar. Sie unterliegen tagtäglich den Folgen von kognitiven Verzerrungen, die Entscheidungen und Handlungen rational, kreativ oder folgerichtig erscheinen lassen – obwohl sie es nicht sind. Unter „kognitiven Fehlern“ versteht man systematische Muster von Abweichungen von der objektiven Realität in der menschlichen Wahrnehmung, Erinnerung oder Informationsverarbeitung. Diese Verzerrungen können zu fehlerhaften Schlussfolgerungen und irrationalen Interpretationen führen. 

Und genau hier liegt das Problem vieler Unternehmen, die eigentlich innovationsbereit sind: Die Menschen bewegen sich mit jedem innovatorischen Ansatz, jeder Idee in einem Spannungsfeld an Vorannahmen, Erfahrungen, (unbewussten) Gefühlen und Glaubenssätzen. Keine ihrer Entscheidungen ist frei von solchen Vorannahmen und Abhängigkeiten, sie befinden sich immer in einem vorbedingten Rahmen. Und tatsächlich nehmen wir unsere Umgebung ja nie objektiv, sondern immer durch unsere ganz persönliche Brille wahr. Woran scheitern also Innovationen in Unternehmen? An den Menschen, die eine bestimmte Wahrnehmung haben, die ein „Aus-dem-Rahmen-Fallen“, ein Denken „out of the box“ verhindern.

Ein neuer Rahmen für Entscheidungen

Felix Hofmann fordert deshalb: Verändert den Rahmen, in dem ihr in Organisationen Entscheidungen trefft. Dazu stellt er verschiedene Reframing-Techniken vor, die alle darauf abzielen, die Wahrnehmung einer Situation zu verändern, indem man sie aus einer anderen Perspektive betrachtet oder in einem anderen Kontext interpretiert. 

Ein Beispiel: Der Gründer Mike Cassedy reframed den Rahmen für Investitionsprozesse. Anstatt sich mit seinem Start-up als Verkäufer zu betrachten und bei mächtigen Investor*innen Geld zu erfragen, reframt er die Situation. „Um sein jeweiliges Start-up zu pitchen, lud er alle Investoren am gleichen Tag ein und gab ihnen genau bis 17 Uhr Zeit, sich zu überlegen, ob sie ihm ein Angebot unterbreiten wollen“, erklärt Felix Hofmann. So weckte der Gründer Begehrlichkeiten und die Investor*innen wurden zu Bewerber*innen.

Der Innovationsexperte zeigt an diesem Beispiel, wie Status-Framing aussehen kann. „Cassedy hat die klassische Rollenverteilung umgeframt, macht sich selbst damit zum begehrten Preis, um den die Investoren buhlen.“ In seinem Ratgeber stellt Hofmann weitere Techniken und Strategien vor, mit denen Organisationen mittels psychologischen Wissens die optimalen Rahmenbedingungen für Innovationen schaffen können.

Roter-Reiter-Fazit

Innovationen sind nie Heureka-Momente, sie benötigen ihren Rahmen. Innovationsexperte Felix Hofmann zeigt, wie Organisationen genau diesen Rahmen mittels Reframing-Techniken schaffen.

Felix Hofmann: Reframe – Die Psychologie der Innovation. Mutiger handeln, klüger entscheiden und andere zum Umdenken bewegen. Psychologie der Innovation im Unternehmen
Metropolitan, 2023
224 Seiten, 24,95 Euro

ISBN 978-3-96186-070-8

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