Ulrike Fokken ist Redakteurin, ausgebildete Wildnispädagogin und war lange Zeit Pressesprecherin der deutschen Umwelthilfe. Umweltschutz und Naturerfahrungen sind ihr eine Herzensanagelegenheit – auf Reisen sowieso, aber auch im Alltag in Berlin. Davon handelt ihr Buch „Wildnis wagen“.

Natur erleben, um gesund zu bleiben

In persönlichen Essays, teilweise im Tagebuchstil, schildert Fokken ihre Begegnungen mit iberischen Wölfen („Symbol des wilden Lebens“) in Nordspanien genauso enthusiastisch wie die zufälligen Kontakte mit Blaumeisen oder Eichhörnchen im Berliner Tiergarten. Ort und Gattung sind nebensächlich, vordergründig ist die unmittelbare unverfälschte Naturerfahrung – notfalls auch bei minus fünf Grad auf einer Parkbank. „Es geht um Emotionen, es geht um unsere Seele und unsere Gesundheit. Die Psyche verschrumpft zu einem traurigen Etwas ohne die Erfahrung des Lebens in der Natur.“

Urlaub von Zivilisation und Alltag

Fokken veranschaulicht in ihren leidenschaftlichen Erfahrungsberichten, wie der bewusste Kontakt zu fremden Lebewesen das eigene Bewusstsein „erdet“. Begegnungen mit Tieren haben einen „meditativen“ Effekt, sie ermöglichen einen wohltuenden Mini-Urlaub von Zivilisation und Alltag – in der Wildnis der Pyrenäen ebenso wie im Stadtpark um die Ecke. Sofern man sich ohne Smartphone, Tablet oder Tageszeitung einfach für eine halbe Stunde auf die Natur einlässt.

Roter Reiter-Fazit: Mit ihrem Buch „Wildnis wagen“ weckt Autorin Fokken den Appetit auf Entdeckungstouren in den Wald oder die Heide der Nachbarschaft. Am besten gleich am nächsten Wochenende – nicht im Jogging-Tempo, sondern ganz gemächlich, um mit allen Sinnen das Leben der Vier- und Sechsbeiner wahrzunehmen. Wichtiges Buch für „Großstadtjunkies“, die sich nach Entspannung sehnen und insgeheim wissen, dass 14 Tage Mallorca nicht die Lösung sind.

Oliver Ibelshäuser www.Roter-Reiter.de

 

Ulrike Fokken: „Wildnis wagen“, Ludwig 2014

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