Welche Wünsche höre ich? Was sehe ich? Welche unausgesprochene Bitte steht im Raum? Wenn wir mit einer Aufgabe in ein Gespräch gehen, haben wir einen Anker, der uns Orientierung gibt. Das kann in der Supervision im Team ein wirklicher Gamechanger sein. Mit ihren „30 Fokusfragen für Supervision und Coaching“ bietet die Systemische Therapeutin und Dozentin der CVJM Hochschule Miriam Tölgyesi ein wertvolles Tool.

Mit einem Auftrag zuhören

Vielleicht gibt es Spannungen im Team oder durch ein wichtiges Projekt eine erhöhte Arbeitsbelastung. Womöglich gibt es eine neue Leitung, mit der das Team immer wieder kleine Reibungen hat. Sobald es etwas im Team zu klären gibt, kann eine Supervision mögliche Lösungen offerieren – oder in einem ersten Schritt das Problem benennen.

Aber: So sinnvoll eine Supervision ist, so uninteressant kann sie für Einzelne sein.

Findet die Supervision im Team statt, neigen Teilnehmende schnell dazu, innerlich abzuschalten. Vielleicht verbindet sie wenig mit dem Kollegen, der gerade einen Gesprächsbeitrag hat, oder sie interessieren sich erst einmal nicht für das Thema. Aber hier gibt es viel zu verpassen, denn eine Supervision bietet Teilnehmenden viele Anknüpfungspunkte an eigene Themen, Konflikte oder Fragestellungen.

Um diese Anknüpfungspunkte sichtbar zu machen, können die Fokusfragen eingesetzt werden, die sich in vier Kategorien unterteilen:

  • Fokus auf Bedürfnisse und Wünsche der Klient:innen
  • Fokus auf Verhalten und nonverbale Informationen der Aussagen der Klient:innen
  • Fokus auf (bisherige) Strategien der Klient:innen
  • Fokus auf Ermutigung für den weiteren Weg der Klient:innen

Mit der jeweiligen Karte erhält jede teilnehmende Person einen Auftrag. „Die Zuschauenden nehmen auf diese Weise immer wieder, als eine Art Reflecting Team, punktuell als Beratende teil. Das erhöht die Aufmerksamkeit, den Lerneffekt, aber auch den Spaß“, sagt Miriam Tölgyesi. „Denn wer selbst, als Zuschauer:in, gefragt und beteiligt ist, der ist während des gesamten Prozesses aufmerksamer und beobachtet auch schärfer.“

Diese Methode kommt nicht nur den Teilnehmenden zugute, indem sie mit neuen Impulsen aus der Supervision gehen. Durch das fokussierte Feedback und die neuen Perspektiven wird die Supervision auch erfolgreicher – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Roter-Reiter-Fazit

Simpel und clever: Miriam Tölgyesi stellt mit den 30 Fokusfragen ein einfach umzusetzendes Tool zur Verfügung, mit dem Coaches die Supervision noch lebhafter gestalten und effektiver machen können.

Miriam Tölgyesi: 30 Fokusfragen für Supervision und Coaching
Mit 16-seitigem Booklet
Beltz Verlag, 2023
Bestellnr.: 530040

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