Wenn Christian Underwood und Jürgen Weigand mit Führungskräften zu Strategiethemen arbeiten, starten sie das Training mit einer kleinen Aufgabe. Der jeweilige Teilnehmende soll auf einen kleinen Zettel die Strategie des Unternehmens schreiben. In drei Minuten. Dabei werden zumeist viele Worthülsen wie „Nachhaltigkeit“, „Wachstum“ oder „Innovation“ genutzt. Eingerahmt wird das Ganze von Visionen und Zielvorstellungen wie „Wir sind Volumenführer für …“ oder „Wir erreichen profitables Wachstum durch strategische Kapitallokation“. Schon schön – aber wo steckt die Strategie – und was sagen diese Sätze über die Organisation aus?

„In der anschließenden kritischen Diskussion entlarven sich diese Beschreibungsversuche schnell als aneinandergereihte Worthülsen“, erklären die beiden Experten für Unternehmensstrategie. In ihrem Ratgeber stellen sie mit dem StrategyFrame® eine Methode vor, wie Organisationen jeder Größe tatsächlich eine Strategie entwickeln können – die bestenfalls auf ein Post-it® passt.

Der Anker in stürmischen Zeiten

Dabei geht es im ersten Schritt oftmals darum, überhaupt für sich und das Unternehmen zu klären, was eine Strategie ist. Dabei gilt es nämlich nicht, auf die Konkurrenz zu schielen, um zu sehen, was sie aktuell so treibt – um dann hektisch nachzuziehen und ähnliche erfolgversprechende Produkte auf den Markt zu bringen oder Kampagnen zu fahren. Und es geht auch nicht darum, Ziele zu definieren.

Hier kommt von Anti-Strategen oftmals die kritische Nachfrage: Warum Strategien planen, wenn die VUCA-Welt morgen schon wieder ganz anders aussehen könnte? Dort liegt laut den beiden Experten der Denkfehler: „Strategie ist ein Plan, keine Planung.“ Sie ist wie ein Leitfaden, an dem entlang Ziele, Kampagnen und Produkte entwickelt werden können. Sie ist ein Anker, der im besten Fall langfristig für Sicherheit und eine Haltung sorgt. „Statt auf bessere Zeiten zu hoffen, schafft ein gemeinsamer Plan Klarheit und Zuversicht, die eigene Zukunft aktiv gestalten und verändern zu können und nicht Spielball universeller Marktkräfte zu werden.“

Mit dem Arbeitsbuch „Hoffnung ist keine Strategie“ erarbeiten sich Führungskräfte einen passgenauen Plan für ihre Organisation. Dabei wird genau geschaut und analysiert, was das jeweilige Unternehmen mitbringt, wo seine Stärke liegt und welche Werte bei der Strategieentwicklung wichtig sein müssen. „Strategie ist Ihr Plan, wie Ihr Unternehmen anders sein soll, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, und welche Ressourcen und Fähigkeiten Sie hierfür brauchen“, fassen es Christian Underwood und Jürgen Weigand zusammen.

Roter-Reiter-Fazit

Ein sowohl klar als auch ansprechend gestaltetes Arbeitsbuch, das Führungskräfte von A bis Z durch den Prozess der Strategieentwicklung führt. Ein Plus: viele Online-Materialien sowie die Möglichkeit, die Strategieentwicklung mit der StrategyFrame®- Software zu intensivieren.

Christian Underwood, Jürgen Weigand: Hoffnung ist keine Strategie. Mit dem StrategyFrame® Ihre Unternehmensstrategie einfach machen
Campus Verlag, 2022
278 Seiten, 44,00 Euro

ISBN 9783593516189

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