Theoretisch gibt es gar kein Problem: Die Menschheit besteht in etwa zur Hälfte aus Frauen und zur Hälfte aus Männern, auch auf Studienabsolventinnen und Arbeitnehmerinnen entfällt durchschnittlich ein Wert von 50 Prozent. Aber wo sind die Frauen in der Wissenschaft? Wo sind sie in den Führungsetagen? In der Kunst? In öffentlichen Diskussionen?

Unter fünf Fachleitern, die in TV-Formaten über die Corona-Pandemie sprachen, war gerade einmal eine Frau. „78 Prozent der zurate gezogenen Virolog:innen ohne Leitungsfunktion waren männlich – mit Leitungsfunktion sogar 95 Prozent“, resümiert Christina Richter. Überrascht ist die Personal-Branding-Expertin nicht. Sie konnte selbst erfahren, wie man als Frau – trotz hervorragender Leistungen – praktisch unsichtbar bleibt. Viele Jahre war sie Angestellte in einem Konzern, wo sie für die Medienarbeit zuständig war. Vor der Kamera und in Interviews zu sehen und zu hören war der Vorstand, die Leitungsebene – sie managte im Hintergrund. „Es war für mich normal, dass ich immer nur im Namen der Firma netzwerkte“, erinnert sie sich. „Die Konsequenz dessen war mir damals nicht bewusst, bis ich meinen Job verlor und feststellte: Mich kennt niemand.“

Und so geht es vielen Frauen: Sie leisten in ihrer Rolle exzellente Arbeit, die aber oftmals nicht über die Unternehmensgrenzen hinaus sichtbar ist. Der Schneeballeffekt: Frauen sind als Expert:innen,Vordenker:innen und Talente seltener sichtbar. Christina Richter hat einen Weg gefunden, um diese Barrieren zu beseitigen: „Wer Aufmerksamkeit für die eigene Arbeit erreichen und am öffentlichen Diskurs teilhaben möchte, ist heutzutage nicht mehr auf die Einladung der großen Medienhäuser angewiesen“, sagt sie. „Es gibt ein Werkzeug, das allen zur Verfügung steht – egal in welcher Position oder Disziplin: Personal Branding.“

Finde dein Thema und sprich darüber

In ihrem Ratgeber „Sichtbare Frauen“ zeigt sie, wie wirkmächtig LinkedIn als Personal-Branding-Instrument ist. Das soziale Karrierenetzwerk wird immer mehr von der klassischen Recruiting-Plattform zur Social-Media-Plattform, auf der man als Business-Influencerin durchstarten kann. Hier gibt es Platz, um Diskussionen zu beginnen, eigene Ideen zu veröffentlichen und in verschiedenen Formaten Expertise zu zeigen. Und: Auch als Frau wird man hier sichtbar, findet Gleichgesinnte und kann sich ein starkes Netzwerk aufbauen. Wie das gelingt, zeigt die Personal-Branding-Expertin Christina Richter in ihrem Buch.

Unterstützung erhält sie von zahlreichen (sichtbaren) Frauen, die sie zum Thema „Personal Branding“ interviewt hat. Darunter sind Verena Pausder, Diana zur Löwen, Annahita Esmailzadeh und Magdalena Rogl. „Sichtbarkeit bedeutet für mich, dass Menschen, wenn sie über mein Thema  ,Klimaschutz in der Wirtschaft‘ nachdenken oder darüber sprechen, an mich denken“, sagt Influencerin, Unternehmerin und Investorin Anna Alex, die mit „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ ihr Thema gefunden hat. Wer herausfinden möchte, mit welchem Thema er oder sie sichtbar werden will, kann sich dabei von Christina Richter begleiten lassen.

Roter-Reiter-Fazit

Ein erfrischend praktisches Buch, mit dem Frauen, aber auch Männer, lernen, ihre Lebens- und Arbeitsthemen authentisch zu kommunizieren.

Christina Richter: Sichtbare Frauen. So nutzt du LinkedIn & Co. als Karrierebooster
Campus Verlag
260 Seiten, 24 Euro

ISBN 9783593516837

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