Es braucht Veränderungen, jetzt. In unserem Konsumverhalten, aber auch in der Wirtschaft selbst. Rohstoffe werden knapp, weshalb überdacht werden muss, wie wir mit ihnen umgehen. Und die Wegwerf-Mentalität führt zu Müll, den wir entsorgen – um wieder Neues zu kaufen.

Nachhaltigkeit ist das Stichwort, und viele Menschen haben bereits ein Bewusstsein dafür. Aber auch die Unternehmen lernen zunehmend, dass sie mit ihren Ressourcen nachhaltig wirtschaften müssen, wenn sie zukunftsfähig bleiben möchten. Und ihre zunehmend nachhaltige Kundschaft nicht verlieren möchten. Das hat auch die Politik erkannt. Die deutsche Bundesregierung hat die Rohstoffstrategie 2020 auf den Weg gebracht. Europaweit gibt es den Green Deal, mit dem die EU bis 2050 die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null reduzieren möchte. Die Ressourceneffizienz und der Übergang in eine Kreislaufwirtschaft sind zwei der tragenden Säulen des Konzepts. Aber wie kann eine nachhaltige Wirtschaft praktisch aussehen? Wie das geht, zeigen ein paar Vorreiter. In dem „Jahrbuch Nachhaltigkeit 2021“ werden einige davon stellvertretend vorgestellt und wichtige Konzepte wie die Kreislaufwirtschaft und das Lieferkettengesetz erläutert.

Der Druck steigt

Schon heute wollen viele Konsumenten wissen, wo ihre Nahrung herkommt, wir essen heute bewusster und wissen um die klimaschädlichen Folgen, wenn wir die Tomaten aus Argentinien einfliegen lassen. Aber achten wir auch darauf, wo unser neuer Mixer herkommt? Verzichten wir auf das neueste Smartphone, wenn wir wissen, dass es seltene Metalle enthält, die mittels Kinderarbeit gewonnen wurden?

Es sollte uns interessieren.

„Dem Systemwechsel geht ein Bewusstseinswechsel voraus. Menschen sollen sich als Teil des gesamten planetaren Ökosystems – und damit eines Kreislaufs – verstehen, Zusammenhänge erkennen und verinnerlichen“, heißt es in dem Jahrbuch. Und immer mehr Menschen hinterfragen tatsächlich, unter welchen Umständen ihre Produkte produziert werden – und wo sie nach dem Gebrauch hingehen. Nun muss die Wirtschaft auf diese Nachfragen und neuen Bedürfnisse reagieren.

Cycle Economy als zukunftsfähiges Konzept entdecken

Wie nachhaltiges Wirtschaften geht, zeigt zum Beispiel Edding. 1960 in Hamburg gegründet, setzte das Unternehmen von Beginn an auf nachfüllbare Marker, womit sie zu dieser Zeit noch recht allein dastanden. „Heute sind rund 70 Prozent der edding-Marker nachfüllbar und für rund 25 Prozent gibt es Ersatzspitzen“, so die Autorin Patricia Siebel. Es gibt Rücknahmeboxen, über die die Marker wieder zurückgeführt werden, wenn sie sich nicht mehr nachfüllen lassen. Dann werden die Materialien recycelt.

„Produktinnovationen, in deren Entwicklung die Recyclingfähigkeit und ein niedriger Ressourcenverbrauch gleich mitgedacht werden, sind gefragt“, heißt es in dem Jahrbuch. Neben Edding werden auch Unternehmen wie Assmann Büromöbel, BSR oder Dibella vorgestellt, die bereits nachhaltig wirtschaften. Es ist möglich, wenn wir nur wollen – als Unternehmen und Konsumenten. Das zeigt dieses Jahrbuch sehr eindrücklich.

Roter-Reiter-Fazit

Best-Practice-Beispiele aus Unternehmen und ein Überblick über hilfreiche Initiativen, Organisationen und Netzwerke sowie Awards und Zertifikate: Mit diesem Jahrbuch kann jeder das Projekt „nachhaltiges Wirtschaften“ starten.

Jahrbuch Nachhaltigkeit 2021. Nachhaltig wirtschaften: Einführung, Themen, Beispiele
metropolitan, 2020
280 Seiten, 29,95 Euro
ISBN 978-3-96186-051-7

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