Was wird morgen sein? Welche Herausforderungen warten in den nächsten Monaten und Jahren auf das Unternehmen? Und wie stellt sich ein langfristiger Erfolg ein? Das Entwickeln einer Unternehmensstrategie ist eine komplexe Sache, bei der viele Perspektiven eingenommen und enorm viel Wissen sinnvoll eingebracht werden müssen.

Und als wenn das nicht kompliziert genug wäre, werden wirtschaftliche Prozesse auch immer schneller, unvorhersehbarer und vielschichtiger – da muss nicht einmal eine solche Krise wie die Corona-Pandemie auftauchen, um Unternehmensstrategien völlig nutzlos zu machen. „Was die Zukunft angeht, so muss man kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass Komplexität und Unsicherheit immer mehr über ein bewältigbares Maß hinausgehen werden“, so Frederike Schwenke und Andreas Beisswenger. „Die Welt, wie wir sie kennen, gerät zusehends aus den Fugen durch eine Kombination aus technologischem Fortschritt, künstlicher Intelligenz, Big Data, der neuartigen Nutzung bestehender Wirtschaftsgüter sowie unbegrenzter Mobilität.“ Es hilft also nicht, altbewährte Strategiemuster zu nutzen, um einen Plan für die Zukunft zu entwickeln.

„Gefragt ist eine dem Umfeld angepasste neue Form der Strategiefindung mit transformativem Charakter, die etwa den Schrecken von Krisen für eine strategische Neuorientierung zu nutzen weiß“, fordern die beiden Autoren. Frederike Schwenke ist Hochschullehrerin für Wirtschaftsrecht an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und Fachanwältin auf dem Gebiet der Unternehmensnachfolge sowie Wirtschaftsmediatorin.

Andreas Beisswenger berät Unternehmen in der Strategieentwicklung und ist u. a. zertifizierter Mediator. In ihrem Ratgeber „Strategie weiterdenken“ stellen sie vor dem Hintergrund ihrer Professionen und praktischen Erfahrungen als Lösung ihr Konzept der Strategiemediation vor.

Die Idee: Interessenkonflikte und Komplexität reduzieren

Der neuartige Ansatz der Strategiemediation soll zugleich zwei Probleme lösen. Da wären die Interessenskonflikte, die immer dann auftreten, wenn sich verschiedene Parteien an den Tisch setzen, um gemeinsam eine Strategie zu entwickeln. Oftmals gewinnt dann die Meinung bzw. Sichtweise der Mächtigeren, wodurch das Ergebnis aber auch schnell in die Schieflage gerät.

Um eine Balance zwischen allen Interessen herzustellen, nutzen die Autoren das Prinzip der Mediation, denn „von oben vorgegebene Standards oder Selektionsregulative reichen bei hochkomplexen Entscheidungssituationen wie strategischen Entscheidungen nicht aus, um in Anbetracht von unvermeidbarer Komplexität und Unsicherheit ein differenziertes Entscheidungsbild zu schaffen“.

Um diesem zweiten Problem der Komplexität von strategischen Entscheidungen begegnen zu können, beinhaltet die Strategiemediation auch den Prozess der komplexitätsreduzierenden Mikroentscheidungen. In ihrem tiefgründigen Fachbuch rollen die Autoren Schritt für Schritt das Konzept der Strategiemediation aus, das sich über die drei Stufen der Diagnosephase, Strategiefindungsphase und Implementierungsphase zieht.

Damit geben sie Praktikern eine klare Anleitung und Handlungsempfehlungen an die Hand, mit denen nachhaltige Unternehmensstrategien entworfen werden können, die auch in Krisen flexibel genug sind. 

Roter-Reiter-Fazit

Ein umfassendes Fachbuch für Praktiker, die wichtige unternehmerische Entscheidungen treffen möchten, die zukunftsfähig sind und nachhaltig Bestand haben.

Frederike Schwenke, Andreas Beisswenger: Strategie weiterdenken. Das 3-Stufen-Modell zur erfolgreichen Unternehmensentscheidung
Campus Verlag, 2020
363 Seiten, 59 Euro
ISBN 9783593512587

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