Der Vortrag auf der Konferenz, die Projektvorstellung im Meeting mit dem Großkunden oder das Bewerbungsgespräch: Es gibt Situationen, in denen wir abliefern müssen. Hop oder top, wenige Minuten entscheiden darüber, ob wir durchgefallen sind oder gut ankommen. Der Sportpsychologe Jan Mayer kennt dieses Leistungsprinzip aus dem Hochleistungssport. In der einen Turnübung, dem Rennen oder Endspiel kommt es darauf an, die beste Leistung abzurufen. In seinem Ratgeber „Wenn’s drauf ankommt“ zeigt Mayer, wie wir im Job auch in Stresssituationen maximale Leistungen erbringen.

In drei Phasen zur Top-Leistung

„Und jetzt bitte die Präsentation der aktuellen Geschäftszahlen!“ – Jetzt kommt es darauf an, dass alles klappt. Die Präsentation muss reibungslos ablaufen, bei Nachfragen bloß nicht ins Stottern geraten, souverän wirken. Oft wachsen wir in solchen Situationen über uns hinaus, was wir vor allem unserem Körper zu verdanken haben. Wie beim Stabhochsprung oder dem Schwimmwettbewerb ist unser Organismus auf diesen Moment der maximalen Leistungsschau eingestellt.
Unsere Vorfahren kamen vor allem in akute Stresssituationen, wenn Säbelzahntiger hinter ihnen her waren. Heute kommen wir eher bei der Polizeikontrolle oder dem Bewerbungsgespräch ins Schwitzen, aber für unseren Körper sind beide Situationen gleich stressig. Er reagiert zunächst mit einer Alarmreaktion, die Psyche und Organismus ganz auf das Ziel fokussiert. Herzklopfen und vermehrtes Schwitzen gehören dazu, aber auch ein geschärftes Erinnerungsvermögen. „Die Stressreaktion ist ein Mechanismus des unterbewussten, schnellen Denkens mit dem Ziel, in Gefahrensituationen das Überleben des Organismus zu sichern“, so Mayer, „dieser Mechanismus erfolgt schnell, ohne Logik und ohne willentliche Anstrengung“.
In der folgenden Widerstandsphase rufen wir alle Kräfte ab und erbringen unsere Leistung. Es folgt die Erschöpfungsphase. In seinem Ratgeber zeigt Jan Mayer, wie wir unsere Leistungsfähigkeit steigern, in dem wir uns auf den Leistungssprint optimal vorbereiten und alle drei Phasen bewusst erleben.

Wenn wir schlecht denken, wird’s schlecht laufen

Der Sportpsychologe erklärt, wie wir uns manchmal selbst im Weg stehen. Das ist oft bei Sportlern zu beobachten. Sie und auch die Zuschauer wissen, dass sie zu Höchstleistungen fähig sind und trotzdem patzen sie im entscheidenden Moment. Oft sind negative Denkmuster die Ursache, nicht die körperliche Verfassung. In einem Ratgeber erklärt Mayer, welche Prozesse im Körper für Konzentration und Bestleistungen entscheidend sind und wie wir diese bewusst steuern können. Wussten Sie, dass allein negative Gedanken zum völligen Blackout führen können? „Führt der negative innere Monolog nämlich zu einer massiven Stressreaktion, droht sogar ein Energiekollaps“, so Mayer. Deutschland ist nicht zuletzt Fußball-Weltmeister geworden, weil die Trainer als einer der ersten erkannten, dass das positive Denken und das Trainieren von Denkmustern enorm wichtig für das Gewinnen sind. Was Weltmeistern nutzt, kann Fachkräften nicht schaden.

Roter-Reiter-Fazit:

Erkenntnisse der Sportpsychologie auf Stresssituationen im Business anwenden und Leistungsfähigkeit steigern: Mayer gibt wertvolle Tipps, wie wir unser Denken und Verhalten nachhaltig trainieren können, um auf den Punkt zu performen. Und wenn es doch mal schwierig wird, hält er den Plan B bereit.

Jan Mayer: Wenn’s drauf ankommt. Schnell denken – maximale Leistung abrufen – Stresssituationen meistern. Erkenntnisse aus dem Spitzensport
Ariston Verlag, München 2018.
192 Seiten, 18 Euro.
ISBN: 978-3-424-20180-2

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