Wir wollen alle fit sein und eine sportliche Figur haben. Wir sind auch bereit, etwas dafür zu tun. Es gibt da nur einen Haken: Der Geist ist willig, aber die Zeit ist knapp. Beruf und Familie beanspruchen einen Großteil unseres Zeitbudgets. Aber auch wenn wir sportlich unterwegs sind, uns vielleicht sogar auf einen Marathon oder Triathlon vorbereiten, kommt ein bestimmter Trainingsinhalt oft zu kurz: das Krafttraining. Auch hier das gleiche Problem: Es fehlt die Zeit (zuweilen aber auch die Einsicht in die Notwendigkeit). Ein Fehler, sagt der amerikanische Elite-Trainer Juan Carlos Santana. Jeder, ob ambitionierter Sportler oder Couch Potato, sollte sich die Zeit für gezieltes und sinnvolles Krafttraining nehmen. Denn Kraft ist im Sport sowie im gesamten Leben sicher nicht alles, aber ohne Kraft ist alles nichts. Selbst ein Marathonläufer, der schnellere Zeiten laufen will, wird sein Ziel ohne spezifisches Krafttraining nicht erreichen. Und auch der Nicht-Sportler braucht Kraft und eine belastbare Muskulatur, um gesund und verletzungsfrei seinen Alltag zu bewältigen.

„Functional Training“ ist ideal für Sportler und Couch Potatos

Um seine Kraft zu entwickeln, braucht man weder viel Zeit noch die Mitgliedschaft in einem teuren Fitnessclub. Allein mit dem eigenen Körpergewicht läßt sich die Muskulatur schon sehr gut auf Vordermann (oder Vorderfrau) bringen, und oft reicht auch schon die Zeit der Werbepause im TV, mit ein paar gezielten Übungen seinen Körper zu kräftigen. Wie das geht, zeigt Santana in seinem jetzt auf Deutsch erschienenen Buch „Functional Training. Das große Handbuch“. Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil geht Santana auf wichtige trainingswissenschaftliche Hintergründe ein und erläutert das Besondere von funktionellem Training im Vergleich zu anderen Trainingsformen, etwa dem klassischen Krafttraining. Im zweiten Teil stellt Santana 135 Übungen vor, die entweder nur mit dem eigenen Körpergewicht oder mit Geräten wie Medizinball, Zugseil oder Kurzhantel durchgeführt werden. Der dritte Teil enthält detaillierte Trainingsprogramme, darunter auch sportartspezifische Trainingspläne zum Beispiel für Laufsport, Tennis, Golf und Schwimmen.

Santanas Buch ist eine Empfehlung für jedermann (und jedefrau), der seinen Body auf Vordermann bringen will. Am meisten Nutzen aus diesem Buch ziehen aber sicher ambitionierte Sportler und deren Trainer. „Functional Training“ ist ein echtes Arbeitsbuch und kein Motivationsbuch und verzichtet zum Beispiel komplett auf hochglänzende bunte Bilder von mehr oder weniger bekleideten Modellen. Es gibt stattdessen nur Schwarz-Weiß-Fotos, die aber völlig ausreichen, um die verschiedenen Übungen zu veranschaulichen.

Gezieltes Krafttraining für bessere Leistungen und mehr Lebensqualität

Vor allem für Leistungssportler empfiehlt sich aus Sicht Santanas, den Fokus auf funktionelles Training zu legen. Denn funktionelles Training, schreibt er, „bietet die Möglichkeit, ohne Überlastung des Körpers extrem hart zu trainieren“, führt dazu, die „Ausführungsqualität beliebiger Sportarten zu optimieren“ und minimiert die „mit traditionellem Krafttraining verbunden Probleme der Überbeanspruchung“. Gleichzeitig ist funktionelles Trainings aber keine abgeschottete Welt, sondern läßt sich mit anderen Trainingssystemen ganz harmonisch kombinieren.

Roter-Reiter-Fazit: Gezieltes, sportartspezifisches Krafttraining ist für Sportler ein wesentlicher Baustein zur Leistungsverbesserung. Krafttraining ist aber auch für den Normalo ein unverzichtbares Element zu Gesunderhaltung seines Bewegungsapparates und zur Sicherung der Lebensqualität bis ins hohe Alter.  Santanas Buch „Functional Training“ bietet für beide Gruppen vielfältige konkrete Übungen und Trainingsprogramme, die sich ganz individuell anpassen lassen und nicht viel Zeit kosten.

Damian Sicking, www.Roter-Reiter.de

Juan Carlos Santana: Functional Training. Das große Handbuch. Riva Verlag, 287 Seiten, 19,99 Euro, ISBN: 3868837825

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