Die erfahrene Psychotherapeutin Andrea Jolander (Pseudonym) hat mit dem Buch „Treffen sich zwei Neurosen“ einen hilfreichen paartherapeutischen Ratgeber vorgelegt, der detailliert erklärt, warum „Männer- und Frauenhirne“ scheinbar so unterschiedlich arbeiten. Auch wenn der Titel zunächst anderes vermuten lässt: Der Autorin geht es glücklicherweise nicht um satirische Seitenhiebe auf Einparkschwächen oder übermäßigen Bier- und Fußballkonsum. Jolander widmet sich den geschlechtsspezifischen Sozialisationsmustern, den typisch maskulinen und femininen Kommunikations- und Konfliktstrategien mit großer Ernsthaftigkeit.

Wiedererkennung garantiert

Dass meist kindliche Verhaltensmuster oder auch die verankerten Erfahrungen aus früheren Beziehungen für Störfeuer in der aktuellen Partnerschaft sorgen, belegt die Autorin mit Verweisen auf die zahlreichen eigenen Erfahrungen aus dem therapeutischen Alltag sowie die aktuelle psychologische Forschung. Das ganze in einer angenehm lockereren Sprache, die dazu beiträgt, dass sich Frauen wie Männer in vielen der szenischen Beschreibungen sofort wiedererkennen und so manchen guten Tipp für zukünftige Situationen mitnehmen.

Roter Reiter-Fazit: Unterhaltsam und informativ spannt Andrea Jolander in ihrem paartherapeutischen Buch „Treffen sich zwei Neurosen“ den Bogen von den Geschlechterklischees bis zu handfesten Beziehungskrisen aufgrund von Leerlauf oder Untreue. Akribisch arbeitet sie destruktive Verhaltensmuster auf und zeigt, wie es besser funktionieren könnte. Nützliches, gutes Buch – für Frauen und Männer!

Oliver Ibelshäuser www.roter-reiter.de

 

Zum Buch: Andrea Jolander: „Treffen sich zwei Neurosen“, Heyne 2014