Bestseller-Autor, Karikaturist und Business-Profi Werner Tiki Küstenmacher begibt sich mit seinem Buch „Limbi“ auf die Suche nach der ultimativen Glückformel und findet sie im Gehirn. Sie ist bei jedem Menschen von Geburt an vorhanden – die Rede ist vom limbischen System. Der Teil des Hirns, der Emotionen und Triebverhalten steuert, der „fantastisch flink arbeitet, aber nur träge urteilt“. Kurzum: Der Part im Kopf, der in Sekundenbruchteilen darüber entscheidet, was gefällt und was widerwärtig erscheint. Hier gegenzusteuern zu können, wenn es nötig ist, das ist die Grundlage der Glücksformel laut Küstenmacher.

Limbi führt durchs Buch (und das Leben)

Eine neurologische Abhandlung hat der Autor aber nicht im Sinn. Ganz im Gegenteil: Ihm geht es um einen leicht konsumierbaren Praxisratgeber, der in nahezu allen Lebenslagen aufzeigt, wie Emotionen unser Verhalten steuern, Gedanken und Gefühle beeinflussen und wie das scheinbar starre Konstrukt aus Reiz und Reaktion unterbrochen werden kann. Dafür schickt er Limbi ins Feld, eine niedliche kleine Karikatur, die ureigene Emotionen symbolisiert und auch den inneren Schweinehund. Limbi ist der Protagonist des Buches, den der Leser mal als Partner an der eigenen Seite mal als Gegenspieler kennenlernt.

Limbi 24 Stunden lang zähmen – oder aber genießen

Schnell macht Küstenmacher klar, dass Limbi immer seine Finger im Spiel hat, 24 Stunden am Tag. Ganz gleich, ob es um Karriere, Diäten, Liebe, Freundschaften, Lernen oder Schlafen geht – heimlich meldet sich die innere Stimme immer zu Wort. Und nicht immer ist der leise Appell aus dem Unterbewusstsein der beste Ratgeber. Der Autor erklärt, wie Sie Limbi demaskieren, bei Bedarf entwerten oder ganz ausknipsen. Beispielsweise beim übermäßigen Essen: Einfach den „Ich-vertrag-noch-was-Impuls (= Limbi) der „wie-viele-Teller-füllt,-was-ich-schon-gegessen-habe-Einsicht“ (= rationale Sichtweise der Großhirnrinde) gegenüberstellen und schauen, wie es ausgeht.

Die Liebe neu beleben

Limbi ist aber mitnichten nur ein hedonistischer Quälgeist. In der Liebe spielt er seine kompletten Talente aus. Beispielsweise wenn es darum geht, die eingeschlafene Leidenschaft neu zu entfachen. Limbi empfiehlt: Zurück in die Erinnerung, zurück an die Orte, zu den Musikstücken oder Filmen, die damals die Herzen haben höher schlagen lassen. Dass die Leidenschaft dann (vermutlich eine Spur kleiner) wieder hochkommt, ist sehr wahrscheinlich. Denn Limbi hat ein verdammt gutes Gedächtnis.

Roter-Reiter – Fazit: Neurologie und Glücksforschung im Doppelpack: Selten hat es so viel Spaß gemacht, sich mit dem eigenen Unterbewusstsein auseinanderzusetzen. Küstenmacher verwandelt das geheimnisvolle limbische System in Ihren besten Freund Limbi, der Ihnen jederzeit zur Verfügung steht oder verschwindet, wenn Sie ihn gerade nicht brauchen.

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

 

Werner Tiki Küstenmacher: „Limbi“, Campus 2014

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