„Wie Berührung hilft“ ist weit mehr als ein Kuschelbuch (obwohl es natürlich auch darum geht). Autor Bartens, Arzt und Wissenschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung, fordert mit seinem Buch den „Abbau von Berührungsängsten“ und macht anhand von Beispielen und neurowissenschaftlichen Forschungsergebnissen deutlich, wie zwischenmenschliche Berührungen unseren Alltag bereichern und beleben – in der Beziehung mit dem Partner, mit den Kindern, aber auch unter Kollegen und unter Fremden.

Berührungen machen gesund

Sich an den Händen halten, Umarmungen, selbst ein freundschaftlicher Klaps – all diese Gesten schaffen Verbundenheit und Vertrauen. Und können heilsame Wirkung entfachen: „Der Kontakt“ so Bartens, „aktiviert das Immunsystem und stärkt die Abwehrzellen, er kann den Blutdruck senken, fördert die Entwicklung von Kindern und beugt psychischen Leiden wie Depressionen vor.“ Liebevolle kleine Berührungsgesten können auch in langjährigen Beziehungen die verschlossen geglaubten Türen zu Leidenschaft und Erotik wieder öffnen.

„Touch me!“ – auch im Business

Körperliche Berührungen, so Bartens, sind aber nicht nur im Privatbereich eine Bereicherung. Auch im Geschäftsleben kann eine beiläufige, freundliche Berührung die Nähe schaffen, die ein erfolgreicher Geschäftsabschluss braucht. Wissenschaftler konnten beispielsweise nachweisen, dass Gäste in Bars und Restaurants mehr trinken und mehr Trinkgeld geben, wenn die Bedienung über flüchtige Berührungen Nähe herstellt.

Tee trinken und gelassen bleiben

Übrigens: Der Untertitel des Buches lautet: „Warum Frauen Wärmflaschen lieben und Männer mehr trinken sollten“. Auch das wird natürlich aufgelöst: Frauen, die nie ohne Wärmflasche zu Bett gehen und sich auf der Couch selbst im Sommer in eine Wolldecke hüllen, sehnen sich nach Zärtlichkeit und menschlicher Wärme. Genau die strahlen Männer übrigens aus, die eine heiße Tasse Tee in der Hand halten. Also: Vor dem Krisengipfel mit Chef oder auch vor dem Beziehungsgespräch mit dem Partner einen frischen Darjeeling brühen. Tassen verteilen und erst dann reden. Schaden kann es nicht.

Roter Reiter-Fazit: „Wie Berührung hilft“ ist ein universeller Beziehungsratgeber, der zeigt, dass kleine zwischenmenschliche Gesten und Berührungen große Wirkung entfalten können. Schön zu lesen!

Oliver Ibelshäuser www.Roter-Reiter.de

 

Werner Bartens: „Wie Berührung hilft“, Knaur 2014

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