Transaktionales Coaching von Werner Katzengruber

Transaktionales Coaching: In ständiger Wechselwirkung

Nach seiner Studienzeit in den USA und Asien ließ sich Werner Katzengruber in Deutschland nieder und arbeitete als Business Coach für eine internationale Unternehmensberatung. Bei seiner Arbeit mit Führungskräften und Top-Manager*innen konnte er etwas beobachten: Nach einiger Zeit wird es immer persönlich. Selbst Top-Performende kommen vom beruflichen Leistungsdruck, dem Führungsverständnis oder Ärger mit dem Team immer auf persönliche Themen wie Kindheitserinnerungen, persönliche Ängste oder Beziehungsprobleme. 

„Wenn die Kuppe des Eisbergs geschmolzen ist, dann drängen neue Schichten an die Oberfläche und diese wollen auch bearbeitet werden“, erklärt Werner Katzengruber. „Dann werden aus mehr oder weniger einfachen Aufträgen plötzlich komplexe Herausforderungen, die mit dem ursprünglichen Verständnis von Coaching nicht mehr viel zu tun haben.“ In den vergangenen 30 Jahren entwickelte Werner Katzengruber einen eigenen Ansatz, der dieser Beobachtung Rechnung trägt.

In den Austausch gehen

In seinem gleichnamigen Buch stellt er das „Transaktionale Coaching“ als einen ganzheitlichen Ansatz vor, in dem sowohl intrapsychische als auch interpersonelle Wechselbeziehungen betrachtet und ihre wechselseitigen Auswirkungen auf die unterschiedlichen Lebensbereiche ergründet werden. Das bedeutet in der Praxis: Coach und Klient*in sind sich ebenbürtig und gehen in einen offenen Austausch, in den innere Gedanken und Gefühle wie auch Beziehungen zu anderen Menschen einbezogen werden. Dabei setzen sich Coach und Klient*in kein konkretes Ziel, was das Transaktionale Coaching von vielen anderen Coaching-Ansätzen unterscheidet. Es geht nicht darum, ein aktuelles Problem mithilfe von Tools zu lösen, sondern vielmehr darum, den Ursachen auf den Grund zu gehen. 

Das Transaktionale Coaching verbindet dazu unterschiedliche Disziplinen und nutzt das breite psychologische Wissen unterschiedlicher Therapieformen und Erkenntnisse aus der Hirnforschung und beispielsweise der Neurobiologie. Diese Offenheit für Einflüsse aus verschiedenen Disziplinen macht die klare definitorische Abgrenzung schwer.

Hilfreich sind dabei die Grundsätze des Transaktionalen Coachings, die Katzengruber in seinem Fachbuch vorstellt und anhand von Beispieldialogen erlebbar macht. Wer noch tiefer einsteigen möchte, findet mit dem Meta-Modell des Transaktionalen Coachings, einem Exkurs in die Trancearbeit und Einblicken in typische Abwehrmechanismen weiterführende Informationen für die eigene Coaching-Praxis.

Roter-Reiter-Fazit

In den Austausch gehen und tief eintauchen: Werner Katzengruber zeigt eindrucksvoll, wie im Transaktionalen Coaching verschiedenste Disziplinen, Perspektiven und Therapieformen zusammenspielen. Ein umfassendes Kompendium für Coaches und Interessierte, die sich eingehend mit dem Ansatz beschäftigen möchten.

Werner Katzengruber: Transaktionales Coaching. Ein Handbuch für die Praxis
Wiley-VCH, 2024
400 Seiten, 34,99 Euro

ISBN: 978-3-527-51165-5

Jetzt auf managementbuch.de bestellen.



Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies auf dieser Seite zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um Ihnen das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn Sie diese Website ohne Änderung Ihrer Cookie-Einstellungen verwenden oder auf "Akzeptieren" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden.

Schließen