Nein, wir trauern den Zeiten nicht nach, als wir vor unserer Urlaubsreise nach Italien unsere D-Mark in Lire umtauschen mussten. Oder in Gulden, wenn es in die Niederlande ging, in Schilling (Österreich), Francs (Frankreich), Pesetas (Spanien) oder Drachmen (Griechenland). Nein, wir vermissen es nicht, dieses permanentes Kopfrechnen im Urlaub, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie teuer das jetzt war, was wir uns gerade geleistet hatten.  Und wenn wir aus dem Urlaub wieder zurück in der Heimat waren, mussten wir den kümmerlichen Rest, der von der Urlaubslandwährung noch übrig geblieben war, wieder in unsere D-Mark zurücktauschen. Nein, diesen Zeiten weinen wir keine Träne nach.

Lange her. Seitdem begegnet den meisten von uns das Thema Fremdwährungen nur noch in den Fernsehnachrichten, wenn irgendein Geschäftsführer eines  Wirtschaftsverbands beklagt, dass der Euro im Verhältnis zum Dollar zu niedrig oder zu hoch bewertet und dies schlecht für uns und unsere Volkswirtschaft sei. Warum, verstehen die wenigsten. Aber gut.

Währungen auch für Privatanleger interessant

Es gibt heute allerdings immer noch Menschen, die sich für Währungen interessieren, und das aus einem ganz einfachen Grund: Man kann damit Geld verdienen. Zumindest wenn man sich ein bisschen auskennt und sich geschickt anstellt. Auch Privatanleger sollten diese Möglichkeit der Geldanlage für sich nutzen, meint der Chief Investment Officer der Commerzbank, Chris-Oliver Schickentanz. Und in seinem Buch „Einfach richtig Geld verdienen mit Währungen“ zeigt er, wie es geht. Wenn ein Buch im Titel gleich drei Begriffe vereint, die für unsere Ohren überaus positiv klingen, dann muss man doch zumindest einen Blick hinein werfen, oder?  „Einfach“, „richtig“ und „Geld verdienen“, das klingt doch vielversprechend, oder?

In Währungen anderer Länder zu investieren, ist nicht nur etwas für Profis in Finanzinstituten und global agierenden Konzernen. Auch für den Privatanleger können Fremdwährungen eine interessante Investition sein. Schickentanz zeigt in seinem Buch auf, was Fremdwährungen so attraktiv macht, welche unterschiedliche Formen der Anlage es für den Privatmann (oder die Privatfrau) gibt und welche davon mehr und welche weniger sinnvoll sind. Alles in einer auch für den Nichtfachmann sehr verständlichen Sprache geschrieben.

Vom US-Dollar bis zum Renmimbi: die wichtigsten Weltwährungen aus Anlegersicht

Natürlich erklärt Schickentanz uns das Phänomen Währung (Kapitel 2: „Was macht eine Währung aus?“), beleuchtet kurz die Geschichte der Währungen (kann man überspringen, wenn es einen nicht interessiert), erläutert die verschiedenen Instrumente der Währungsanlage, verschweigt auch nicht die Risiken der Fremdwährungsanlagen und beantwortet die Frage, wie viele Fremdwährungspositionen für den Privatanleger sinnvoll sind (zwei bis drei). Ganz konkret wird es dann in der großen Übersicht „Die gängigen Fremdwährungen im Überblick“. Auf rund 60 Seiten stellt uns Schickentanz die 19 wichtigsten Fremdwährungen vom US-Dollar über das britische Pfund, den japanischen Yen, den chinesischen Renmimbi bis zum südafrikanischen Rand vor und gibt Tipps für mögliche Anlagen in die jeweilige Währung. Eine Zusammenfassung („Sieben Tipps zum Investieren in Fremdwährungen“) und ein umfassendes Glossar runden diese Einführung in ein von vielen Anlegern noch nicht entdecktes Thema ab.

Roter-Reiter-Fazit: So ganz einfach und trivial, wie der Autor im Titel verspricht, ist die Geldanlage in Fremdwährungen vielleicht dann doch nicht. Aber es ist auch kein Buch mit sieben Siegeln. Apropos Buch: Alle, die sich für Geld und Geldvermehrung interessieren, werden das Buch von Chris-Oliver Schickentanz mit Gewinn lesen. Vor allem alle, die sich mit dem Thema Währungen bisher nicht beschäftigt haben.

Damian Sicking, www.Roter-Reiter.de

Chris-Oliver Schickentanz: Einfach richtig Geld verdienen mit Währungen. Wiley-VCH, 220 Seiten, 14,99 Euro, ISBN: 3527508600

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