Für sein neues Buch „Der Fisch stinkt vom Kopf“ schlüpft Michael Ehlers in die Rolle des Fischverkäufers „Hein Hansen“. Mit herbem norddeutschem Charme und deutlichen Worten erklärt er darin, wie gute Manager aus ihren Angestellten gute Mitarbeiter machen. Im Friseursalon mit den drei Stylistinnen, in der Agentur mit den freiberuflichen Grafikern und Textern und notfalls auch auf dem Fischmarkt, wenn die Hilfskräfte am Stand Eis aufschütten und die Angebotsschilder beschriften. Denn die grundlegenden Prinzipien effizienter Führung sind immer dieselben. Wertschätzung, Vertrauensvorschuss, Förderung individueller Stärken und klare Strukturen, die allen Beteiligten die unternehmensweiten Ziele vermitteln. Das klingt abstrakt. Ehlers, pardon: „Hansen“, findet dafür jedoch klare Worte und vor allem sehr anschauliche Analogien, um zu zeigen, auf was es im „Daily Business“ als Führungskraft ankommt.

Jeder vierte Mitarbeiter kündigt innerlich, weil die Chefs „versagen“

Beispielsweise darauf, den richtige Riecher zu entwickeln, um die Persönlichkeit, die Stärken und die Schwächen der eigenen Leute einschätzen zu können. Ehlers Kategorien heißen aber nicht „extrovertierte“ oder „zahlenfixierte“ Mitarbeiter, sondern „Porsche-Liebhaber“ (strebt nach sozialer Anerkennung“), „Golf-Typ“ („der Sicherheitsbewusste“) oder „Kombi-Fahrer“ („will das Vertrauen spüren“). Vorteil: Diese Bilder sind leicht verständlich und einprägsam. Vor allem aber geht es um Motivation in dem Buch. Die eigene und die des Teams. Wer kapiert, dass „jeder vierte Mitarbeiter innerlich gekündigt hat“, weil das „Management schlecht ist“, hat die Chance, die Lustlosen einzunorden oder ganz gehen zu lassen. Und die, die auf der Schwelle stehen, mit guten Argumenten (wieder) an das Unternehmen zu binden. Das ist gar nicht so schwer. Es reicht schon, ihnen jeden Morgen einen Vertrauensvorschuss mitzugeben im Sinne von „Du machst das gut und kannst noch mehr“, Fehler zu verzeihen und den Spaß an der Arbeit zu steigern. Das funktioniert prima, wie Ehlers belegt, wenn der Manager die richtigen Signale aussendet. Im Büro, auf dem Fischmarkt und auch im Beerdigungsinstitut. Denn selbst da arbeiten „lebende“ Menschen, die ihren Job mit einer Portion Humor würzen wollen.

Roter-Reiter – Fazit: „Hein Hansen“ hat mit seinem Buch „Der Fisch stinkt vom Kopf“ ein Best-of“ aller praxisnahen Management-Ratgeber in Alltagsdeutsch verfasst. Klasse-Buch für junge oder unerfahrene Führungskräfte, die in der Buchhandlung nie in der Sachbuchecke stöbern, aber dennoch wissen wollen, was einen guten Manager in kleinen Unternehmen ausmacht.

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

 

Zum Buch: Hein Hansen: “ Der Fisch stinkt vom Kopf“, Books4Success 2014