Hillary Clinton war von 2009 bis 2013 Außenministerin der USA. Obwohl die ehemalige First Lady der USA das Amt 2013 an ihren Nachfolger John Kerry übergab, sieht sie ihre politische Mission noch nicht beendet. In ihrem Buch „Entscheidungen“ stellt sich Clinton ihr eigenes, wohlwollendes Zeugnis für die vierjährige Ministerzeit aus. Gleichzeitig dient „Entscheidungen“ als Bewerbungsschreiben für die nächste Wahl. Clinton, so heißt es, ist entschlossen, als Kandidatin der Demokraten in den Wahlkampf um Obamas Nachfolge einzusteigen. Welche außenpolitischen Ideen und Ideale sie dabei einbringt, schildert ihre „Biographie“ als Außenministerin der USA.

Reiseberichte einer politischen Welttournee

Weit mehr als 100 Länder hat Hillary Clinton während ihrer Amtszeit besucht und mit Regierungschefs und Unterhändlern gesprochen, um die Krisen dieser Welt im amerikanischen Interesse zu entschärfen. Als erste Diplomatin Obamas konnte sie Erfolge im Iran-Konflikt verzeichnen. Sie trieb die Friedensbemühungen im Nahen Osten (Afghanistan, Irak, Syrien) voran, und setzte sich für die Einhaltung oder besser Einführung der Menschrechte in China und Burma ein. Fehler blieben dennoch nicht aus, wie im Libyen-Konflikt. Auch davon handelt das Buch.

Roter Reiter – Fazit: Aus ihrer persönlichen Perspektive schildert Hillary Clinton vier Jahre amerikanische Außenpolitik und Krisenintervention an den neuralgischen Punkten der Weltpolitik. „Entscheidungen“ ist kein Enthüllungsbuch. Die vermeintlich nächste Präsidentschaftskandidatin der Demokraten wirft nicht mit Dreck nach aktuellen oder ehemaligen Weggefährten. Informativ und unterhaltsam ist das Buch aber allemal. Ob es zur erfolgreichen Bewerbungsmappe für das wichtigste Amt der Welt reicht, bleibt abzuwarten.

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

 

Zum Buch: Hillary Rodham Clinton: „Entscheidungen“, Droemer 2014