Introvertierte müssen mit vielen Vorurteilen leben: Als verschlossen, undurchsichtig, mitunter sogar als unfreundliche oder unnahbar gelten die stillen Charaktere. Mit ihrem sehr guten Buch „Leise gewinnt“ hilft Autorin Doris Märtin, die sozial eher zurückhaltenden Menschen im Alltag besser zu verorten und anzunehmen. Das bezieht sich auch auf die Introvertierten selbst, denen Märtin den Spiegel vorhält: wohlwollend und konstruktiv, aber nicht unkritisch.

Masterminds, Supersensible, Nerds und Cocooner

Gut: Märtin schert die Stillen nicht über einen Kamm. Sie entdeckt feine, aber elementare Unterschiede im Temperament, im Sozialverhalten und den Einstellungen zum Leben. Vier Typen macht sie dabei aus: Masterminds, Supersensible, Nerds und Cocooner. Zu welchen Sie gehören, wenn Sie introvertiert sind, ermitteln Sie gleich zu Beginn in einem Multiple Choice Test („introDNA-Test“).

Wo Intros ganz stark auftrumpfen

Im Anschluss können Sie sich den Ratschlägen widmen, die Ihrer Kategorie zugeordnet sind, denn Märtins sehr gute Lesenavigation hilft Ihnen, ohne Umwege die Inhalte zu finden, die Sie wirklich interessieren. Die Autorin widmet sich allen Intro-Typen detailliert, arbeitet akribisch die Besonderheiten und die jeweiligen (verdeckten) Stärken heraus. Und da, wo Nachholdbedarf besteht (Job, soziale Events), gibt die Autorin praxisnahe Tipps, um sich (besser) im Alltag zu behaupten.

Roter Reiter – Fazit: Märtin beschert Introvertierten mit ihrem Buch „Leise gewinnt“ einen ganz starken Auftritt. Das Buch ist sehr aufschlussreich – nicht nur für die „Betroffenen“, sondern auch für deren Angehörige, Kollegen und Chefs. Gerade die nämlich profitieren von ihren stillen Mitarbeitern meist enorm.

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

Doris Märtin: „Leise gewinnt“, Campus 2014

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