Konflikte lassen sich nicht immer verhindern. Aber meistens lösen.

Konflikte im Unternehmen sind fast immer Ausdruck unzureichender Kommunikation. Um Schwelbrände oder auch offene Streitigkeiten zu schlichten, bedarf es zweierlei: Der Bereitschaft, einen Konsens herbeizuführen und das analytische Gespür, um die Ursachen zu ergründen. Beides kann man lernen. In ihrem flotten, praxisnahen Buch „Konfliktlösung im Beruf für Dummies“ erläutert Ihnen Vivian Scott die wesentlichen Methoden und Arbeitstechniken dafür.

Was Schlichter wissen müssen

Der erste Schritt in die richtige Richtung besteht darin, den Konflikt offen anzusprechen und nicht totzuschweigen. Am besten natürlich gleich mit den beteiligten Personen. Scott zeigt, wie Sie als Schlichter diese Gespräche arrangieren und fernab der verkrusteten Argumente neue Lösungswege offenlegen. Was beachtet werden muss: Sind Sie selbst in den Konflikt involviert und befürchten, nicht objektiv bleiben zu können, scheuen Sie nicht davor zurück, einen Fachmann ans Werk zu lassen! Die Rolle des Moderators sollte jemand übernehmen, der unbefangen und neutral ist.

Keine „Warum“-Fragen

Beim Krisen-Gipfel verhindern Sie die Eskalation über die richtige Kommunikation. Unproduktive Fragen und vorwegnehmende Fragen sind tabu. Ebenso gestrichen sind Fragen, die mit einem „Warum“ beginnen, ernten sie doch meist nur ein „Ich weiß nicht“ und treiben den anderen sofort in die Verteidigung. Sind Sie selbst betroffen, sollten Sie sich nach Möglichkeit auf „Ich-Aussagen“ beschränken. Denn wenn Sie niemanden direkt angreifen, wird auch keiner das Bedürfnis verspüren, zurückzuballern.

Nachbehandlung

„Ein Verband auf einer offenen Wunde stoppt die Blutung für kurze Zeit, aber eine Naht unterstützt eine dauerhafte Heilung.“ Das kriegen Sie hin, wenn Sie am Ball bleiben. War das Meeting erfolgreich, ist es die Aufgabe des Mediators, die Fortschritte und Entwicklungen der Beziehungen zwischen den einzelnen Konfliktparteien zu beobachten, gegebenenfalls einzugreifen und ein „Follow-up“-Treffen zu organisieren. Als Vertrauensperson sollten Sie dabei selbstständig auf ihre Kollegen zugehen, sobald Sie das Gefühl haben, dass die Stimmung (wieder) kippt.

Roter-Reiter-Fazit: „Konfliktlösung im Beruf für Dummies“ ist ein umfassender Begleiter für Chefs, Teamleiter und deren Mitarbeiter, die sich den alltäglichen Konflikten im Büro nicht mehr wehrlos aussetzen möchten. Sie lernen, eigene Streitigkeiten zu schlichten oder auch die Rolle des Mediators professionell auszufüllen. Das sorgt nachhaltig für ein besseres Arbeitsklima.

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

Vivian Scott: „Konfliktlösung im Beruf für Dummies”, Wiley 2013

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