Weg mit den Stoppschildern im Kopf

Petra Bock schließt mit ihrem aktuellen Buch „Mindfuck – das Coaching“ an den Überraschungserfolg „Mindfuck“ von 2011 an. Damals hat Petra Bock die Grundlagen erläutert, um die „mentale Selbstsabotage“ zu überwinden. Im neuen Buch geht es vor allem um die Praxis: ein Coaching-Kurs für Menschen, die sich klein fühlen und klein machen, weil sie sich selbst blockieren. Die „sich selbst nicht mehr über den Weg trauen.“ Die „in einem völlig durchstrukturierten Leben feststecken“ und dann „mit Vollgas über den Holzweg“ brettern. Fremdgesteuert, aber immer mit dem Fuß auf dem Gaspedal.

Sich selbst den Weg freiräumen

„Mindfuck“ bezeichnet die Vielzahl kleiner Ego-Killer, die wir selber auf uns ansetzen. Sätze wie „Das schaffst du nicht“ oder „Die anderen sind so cool, da wirst du nie dazugehören“, die uns die leise Stimme im Kopf zuflüstert. Gerne auch: „War ja klar, dass ich mal wieder nicht gut genug bin“. Eben die Summe an Denkmustern, die unser Selbstbewusstsein konsequent im Keller einsperren. Bock hat etwas gegen „situative und chronische Mindfucks“: ein zweiteiliges Ego-Training. Im ersten Teil geht es darum, „selbstblockierende Gedanken zu erkennen und auszuschalten“. Im zweiten Teil erfahren Sie, wie Sie die „Parallelwelt“ in Ihrem Kopf so verändern, dass Sie „Ihr volles Potenzial ausschöpfen können.“

Das Kind, die Eltern und ich

Basierend auf der Transaktionsanalyse von Eric Berne zeigt Bock, dass es mit dem geeigneten Denkfilter sehr einfach ist, Mindfucks wie Luftblasen aufzulösen. Denn die kleinen Störfeuer, die  Niederlagen des Alltags, werden durch erlernte und beobachtete Gefühlsmuster der Vergangenheit aktiviert. Die des Kindes „Ich bin hilflos und mache mich klein“ oder die der Eltern „War doch klar, dass du das nicht schaffst, du mutest dir mehr zu als du kannst.“ Nur im Erwachsenen-Ich sind wir in der Lage, die Probleme unvorbelastet zu betrachten und im Anschluss mit einer Portion Neugier und Hoffnung an die Lösung zu gehen. Der Wechsel ins Erwachsenen-Ich gelingt jedem Menschen mit etwas Übung  – vorausgesetzt, wir haben den Blick für das Kind und den strengen oder schützenden Papa in der Selbst-Wahrnehmung  geschärft. Und entwaffnen dann beide mit einer gesunden Portion Realismus.

Anhand unterschiedlicher Problemszenarien führt Sie Bock von der Theorie in die Alltagspraxis. Sie üben dabei den Perspektivwechsel, öffnen sich, um mit „Neugier, Vertrauen und Freude“ an die Situationen heranzugehen, die Sie früher gescheut haben. Und Sie lernen selbstverständlich auch, Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Die perfekte Voraussetzung, heimliche Träume vom selbstbestimmten Leben endlich umzusetzen.

Roter Reiter-Fazit: Petra Bock wird mit „Mindfuck – das Coaching“ eine Vielzahl von Menschen aus alten Denkfallen befreien und zu mehr Lebensqualität verhelfen, weil ihr Konzept schlüssig und praxiserprobt ist. Wer das Vorgängerbuch nicht kennt, findet dennoch einen gleitenden Einstieg, denn alle wichtigen Bausteine erklärt die Autorin ausführlich. Wenn Sie das erste Buch bereits gelesen haben, werden Sie im Coaching-Buch von dem starken Alltagsbezug und den Übungen profitieren.

Oliver Ibelshäuser,  www.roter-reiter.de

Petra Bock: „Mindfuck – das Coaching“; Knaur 2013

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