In den USA hatte es 2007 angefangen und schon bald erfasste sie die ganze Welt: Die jahrelange Weltwirtschaftskrise hat das Wirtschaftssystem fast in die Knie gezwungen. Am Anfang stand das Platzen der US-amerikanischen Immobilienblase. Unzählige Menschen verloren ihre Wohnhäuser, da sie den Kredit nicht mehr bedienen konnten. Sie hatten von Banken Kredite erhalten, obwohl nahezu sicher war, dass sie die Schulden nie zurückzahlen werden können. Mit solchen faulen Krediten und Spekulationen mit schlechten amerikanischen Hypothekenkrediten haben Banken weltweit gespielt.

Wer haftet für Finanzkrise?

Die Liste ist lang: Düsseldorfer WestLB, die HSH Nordbank, die SachsenLB, die Landesbank Baden-Württemberg, die HSH Nordbank oder auch die Deutsche Bank waren innerhalb weniger Zeit von der Krise betroffen, denn auch sie hatten sich verspekuliert.
Die Mittelstandsbank IKB war eine der ersten privaten Banken, die vom Staat durch den Einsatz staatlicher, öffentlicher Gelder gerettet wurde. Viele weitere Banken und damit die Stabilität der Währungen konnten nur durch das Einspringen der Zentralbanken gerettet werden, die die Zinsen nach unten drückten und den kompletten Kollaps verhinderten. Die Lage war so ernst, dass sich Bundeskanzlerin Merkel einschaltete, um den Bürgern zu versichern, dass ihre Einlagen sicher seien und die Bundesregierung für dieses Versprechen einstehe.

Bürger – Staat – Wirtschaft: Spannendes Beziehungsgeflecht

Aber kann der Staat für die Folgen von wirtschaftlich-strategischen Versäumnissen und Fehlern in die Verantwortung gerufen werden? Wo muss und darf der Staat regulierend eingreifen? Dürfen Unternehmen alles tun, um ihren Gewinn zu maximieren? Welche Rolle spielen in Hinsicht auf Kinderarbeit, Bekleidung und Smartphones aus Billiglohnländer, Ekelfleisch oder Produktwerbung mit nicht realen Behauptungen, ethische Bedenken?
Das sind wichtige und spannende Fragen der Wirtschaftsethik. In dem Ratgeber „Wirtschaftsethik für Dummies“ führt Diplom-Volkswirt Dr. Wieland Achenbach in die Grundlagen und Fragestellungen dieser Disziplin ein. Er ist Professor für Personalwirtschaft und Allgemeine BWL an der Hochschule Aschaffenburg und erläutert an aktuellen Beispielen, in welcher Beziehung Begriffe wie Kapitalismus, soziale Marktwirtschaft und Menschenrechte zueinander stehen. Außerdem werden die Rolle des Staates als Sachwalter der Interessen seiner Bürger und die relativ neue Wende zur Corporate Social Responsibility von Unternehmen beleuchtet.
Der praktische Ratgeber bietet allen Interessierten einen umfassenden Einblick in die Wirtschaftsethik und kann auch für Führungskräfte einige Denkanstöße beinhalten, denn: Immer mehr Arbeitskräfte legen Wert darauf, dass Unternehmen sich engagieren und sozialverträglich agieren. In Zeiten vom Fachkräftemangel ist es also höchste Zeit, um sich mit diesem Thema zu befassen.

Roter-Reiter-Fazit:

Ein spannendes Einsteigerbuch, dass kenntlich macht, in wie vielen Lebensbereichen wir tagtäglich mit wirtschaftsethischen Themen konfrontiert werden und wie Unternehmen mit ihrer sozialen Verantwortung umgehen (sollten).

Wieland Achenbach, Veronika Kneip: Wirtschaftsethik für Dummies
Wiley-VCH, Weinheim 2018
250 Seiten, 16,99 Euro
ISBN: 978-3-527-71360-8

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