Hätten Sie gedacht, dass Mitgefühl nicht nur bei anderen gut ankommt, sondern auch beim eigenen Körper? „Positive Gefühle wie Zufriedenheit, Verständnis und Empathie wirken sich unmittelbar auf die Gesundheit aus“ schreibt Werner Bartens in seinem ebenso einfühlsamen wie eindringlichen Buch „Empathie“. Wer mitfühlend lebt, anderen und sich selbst gegenüber rücksichtsvoll handelt, wird seltener krank und hat sogar eine höhere Lebenserwartung.

Empathie als Anker für Zufriedenheit und Erfolg …

Seine monothematische Arbeit „Empathie“ ist ein Lehrstück über Zuwendung und Anteilnahme. Über den Wert von Mitgefühl in menschlichen Beziehungen und im Berufsleben. Anhand von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen aus Psychologie und Medizin weist der Autor nach, dass empathische Menschen nicht nur liebenswerter, sondern auch erfolgreicher sind, persönliche Niederlagen besser wegstecken, Erfolge angemessen feiern, aber nicht abheben.

… und natürlich für die Liebe

Bartens widmet sich dabei selbstverständlich auch den ungeschriebenen Regeln von Liebe und Partnerschaft. Dass Verliebte im wörtlichen Sinne einander nicht loslassen können, vor Glück fast platzen und gedanklich und körperlich hundertprozentig synchron mit dem Partner laufen – alles kein Zufall, sondern eine hormonelle Geschichte (Oxytocin). Verliebtheit schafft die Basis für die Empathie, die wir in der Liebe später brauchen, wenn der Alltag mit Streit und Langeweile die ersten Euphorieschübe überdeckt hat: „Wer in der Auseinandersetzung einfühlsam bleibt, bei dem heilen Wunden besser. Wer feindselig auftritt, bei dem bleiben Wunden länger bestehen.“

Roter Reiter – Fazit: Kann man Empathie „lernen“? Eher nicht, sie ist ohnehin angeboren. Aber jeder tut gut daran, seine empathischen Sensoren neu auszurichten. Das Buch liefert dafür eine wunderbare Anleitung. Empfehlung!

Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de

Werner Bartens: „Empathie“, Droemer 2015

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