Den Kopf hinhalten müssen Merkel, Gabriel und Co, wenn „Sozialer Kahlschlag“ moniert wird. Wenn aktuelle Zahlen die wachsende Armut von Kindern, Alten und Migranten belegen und im gleichen Zug nachweisen, dass die Schere zwischen „arm“ und reich“ immer weiter auseinanderklafft. Tatsächlich ist die Gruppe der „Täter“ viel größer. Und die Strippenzieher agieren in geheimen Zirkeln.

Wer regiert hier eigentlich?

Um Anonymität bedacht und mit besten Kontakten in die deutsche und europäische Politik geht es den Strippenziehern darum, eigene Privilegien zu sichern, Kontostände zu erhöhen und den Neoliberalismus voranzutreiben – selbstverständlich auf Kosten derer, die ohnehin keine Lobby in Politik und Gesellschaft haben. Diese Schattenspieler, das sind Vorstandsvorsitzende von multinationalen Konzernen, Banker und Medienvertreter. Ihr Auftrag: Die nationalen und internationalen politischen Entscheidungen zu lenken. Und das gelingt ihnen vortrefflich.

Die geheimen Zirkel der Mächtigen

Jürgen Roth spricht in seinem Buch „Der stille Putsch“ über die Männer in den dunklen Anzügen und ihre geheimen Missionen (darunter Josef Ackermann und Roland Koch). Er enthüllt das Wesen der einflussreichen Zirkel wie „Bilderberg“ und „Entrepreneurs‘ Roundtable“ und erklärt die Regeln in dem perfiden Spiel, bei dem Sieger und Verlierer ohnehin schon feststehen. Einen „Coup d’Etat“ nennt Roth die gemeinschaftliche Bestrebung „den demokratischen Sozialstaat zu zerschlagen“. Der Weg dorthin ist längst geebnet.

Der stille Putsch ist in vollem Gange

Die reichen Nordeuropäer nutzen ihre Vormachtstellung aus, um die Schuldenstaaten aus dem ärmeren Süden politisch zu erpressen: Weniger Mitbestimmung, Kürzung von Soziallleistungen, Einschnitte in die persönliche und gesellschaftliche Freiheit – all das sind weniger unvermeidbare Folgen der Euro-Krise als vielmehr wohlkalkulierte Maßnahmen, um das Volk kleinzuhalten. Der „stille Putsch“ ist in vollem Gange, sagt Jürgen Roth.

Roter Reiter-Fazit: Wer „Der stille Putsch“ von Jürgen Roth gelesen hat, wird Nachrichten um Wasserprivatisierung, Twitter-Verbot oder willkürliche Inhaftierungen mit anderen Augen sehen – und durchaus ein perfides System dahinter erkennen.

Oliver Ibelshäuser, www.roter-reiter.de

 

Zum Buch: Jürgen Roth: „Der stille Putsch“ Heyen 2014