Kein Mensch ist eine Maschine, auch wenn so mancher Führungsstil das noch verkörpert. Solange es mehr Bewerber als Jobs gab, ist dieser Führungsstil auch durchsetzungsfähig gewesen, aber nun?

Arbeitnehmer haben ihre Stimme gefunden und fordern Beteiligung, ein motivierendes Arbeitsumfeld und ein soziales Miteinander. Manager müssen angesichts dieser Forderungen aber gar nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Diese geforderte „Sozialer Energie“ setzt unerwartete Kräfte frei, die auch Unternehmen für sich nutzen können. Das zeigt Agile Coach Ulf Brandes in seinem Ratgeber „Social Energy“, das zum Selbstcoaching für Führungskräfte bestens geeignet ist.

Wie Mitarbeiter Unternehmen durch die Krise bringen

Die rasanten Entwicklungen auf dem Markt verlangen von Unternehmen eine große Flexibilität, sei es in der Produktvielfalt, Kommunikation, Marketing oder in Bezug auf Themen wie Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit. Niemals hatten Konsumenten mehr Macht darüber, wie erfolgreich einzelne Marken sind.
Unternehmen müssen schnell auf Veränderungen reagieren und ständig das Wachstum im Blick haben, um konkurrenzfähig zu bleiben. Wie gut ein Unternehmen funktioniert, zeigt sich dann zumeist in der Krise. Ulf Brandes hat sich gefragt, was Unternehmen so stark und widerstandsfähig gegen wirtschaftliche Notsituationen macht.
„Ob eine Unternehmenskultur resilient und veränderungsfähig ist, ist keine Frage der Umstände, es ist eine Entscheidung“, so der Coach. Es sei eine Entscheidung für Freiheit, Leichtigkeit und Klarheit und eine Entscheidung gegen Unterordnung, Schwere und Intransparenz, so der Trainer. Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter mitnehmen und in Change-Prozesse miteinbeziehen, denn die stärkende Veränderung muss von innen kommen.

Unternehmerisches Potenzial voll entfalten

In „Social Energy“ stellt Ulf Brandes verschiedene Facetten der Mitarbeitermotivation und ihre Auswirkung dar: Mitarbeiter mit echtem Engagement identifizieren sich mit dem Unternehmen und sind so bereit, sich auch voll und ganz für dessen Erfolg einzubringen. Zu den Handlungsfeldern der „Sozialen Energie“ gehören eine gemeinsame Sprache und ein Grundkonsens, der den Handlungsrahmen für das alltägliche Miteinander absteckt. Dafür stellt der Agile Coach die SELF-Theorie vor, ein besonderer Vorteil des Ratgebers sind aber vor allem die vielen Praxisbeispiele und Erfahrungen aus den Trainings, die der Autor dem Leser auf dem Weg mitgibt. Führungskräfte erfahren, wie mit inneren Spannungen umgegangen werden kann, ohne in ein kleinliches Mikro-Management zu verfallen. In dem Selbstcoaching für Führungskräfte bekommen sie ein Gefühl dafür, wie Teamarbeit und ein emphatisches Selbstverständnis eine Unternehmenskultur von innen stärkt und so die Kernanliegen des Betriebes unterstützt.
Ulf Brandes arbeitet selbst mit Führungskräften, die ihre Arbeitsorganisation den Bedingungen des agilen Managements anpassen müssen. Aus seinen Erfahrungen und so einigen gut sitzenden Anekdoten entstand der Ratgeber, der sich besonders gut als  Selbstcoaching für Führungskräfte eignet.

Roter-Reiter-Fazit:

Ein sehr zielführendes Buch zum Managementthema der Stunde: Motivation. Besonders einprägend sind die Impulse aus der Praxis, aus denen jede Führungskraft etwas für sich mitnehmen kann.

Ulf Brandes: Social Energy. Für die Gestalter der neuen Arbeitswelt.
Campus Verlag, Frankfurt/Main 2018.
280 Seiten, 27 Euro.
ISBN 9783593506746

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