Wer an den Berufszweig der Psychologie denkt, dem kommt unweigerlich das Bild von der Liege in den Kopf, auf der sich der vermeintlich kranke Klient niederlässt, um sich mit einer Gesprächstherapie von Störungen wie dem Waschzwang, Depressionen oder Bindungsschwierigkeiten kurieren zu lassen. Seit einigen Jahren setzt sich bei Psychologen, Coaches und Trainern jedoch ein gegenteiliger Trend immer stärker durch: Warum immer nur die negativen Seiten der seelischen Gesundheit beleuchten? Warum Störungsbilder analysieren und festsetzen, anstatt zu untersuchen, was uns Menschen gut tut? Diese Gedankenwende brachte der bekannte Psychologe Martin Seligmann in Schwung, der als moderner Begründer der Positiven Psychologie gilt, die Idee geht Abraham Maslow zurück.

Positives Denken als Selbstmanagement

„Als inzwischen etablierte Disziplin in der Psychologie erforscht die Positive Psychologie, was wir, jeder von uns, dazu beitragen kann, dass es ihm selbst und uns im Team, der Familie, mit den Freunden gut geht“, so Claudia Härtl-Kasulke, „und sie entdeckte dafür viele wirksame Methoden: zum Beispiel die Achtsamkeitspraxis und das resiliente Stärken-stärken-Programm, die für Balance in unserem Leben stehen.“ Die Trainerin für positive Psychologie erarbeitete gemeinsam mit der Coachin Andrea Revers den Ratgeber „Lebenskunst!“, indem profilierte Psychologen, Coaches und Unternehmensberater die verschiedenen Anwendungsbereiche und Wirkungskreise der Positiven Psychologie beleuchten. Unter anderem wird auch das grundlegende Konzept der Positiven Psychologie vorgestellt: Martin Seligman vereint in den Akronym PERMA die fünf Zutaten für ein gelungenes und glückliches Leben.

P – Positive Emotions (Positive Gefühle/Positives Denken)
E – Engagement
R – Relationships (Positive und gesunde Beziehungen)
M – Meaning (Sinnhaftigkeit, Wirken)
A – Achievement (Leistungsfähigkeit, Erfolg)

Wie die konkrete Anwendung aussehen kann, erklären die Experten in Beiträgen wie etwa „Wege zur gelingenden Kommunikation“, „Wohlbefinden in Führung und Team: Es wirkt!“ oder „Neuroanatomie des Glücks“.

Positive Psychologie in der Personalentwicklung

Auch immer mehr Unternehmen erkennen, dass die seelische Gesundheit und damit auch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mit Übungen und einer positiven Kommunikation gestärkt werden. Der Ratgeber gibt einen ersten, sehr umfassenden Einblick in die Möglichkeiten der Positiven Psychologie sowie Tipps für die weiterführende Lektüre. Coaches, Trainer und Personalentwickler können den Ratgeber begleitend zur der Basisausbildung „Positive Psychologie“ nutzen oder von jedermann als Möglichkeit der Selbsterfahrung  genutzt werden. Mit diesem Ansatz setzt die Psychologie ihr Wirken im Alltag an, so dass die positiven Methoden sofort angewendet werden können – bevor womöglich Krankheiten auftreten.

Roter-Reiter-Fazit:

Ein lebhaft gestalteter Ratgeber für alle Experten und auch Interessierte, die die verschiedene Methoden der Positiven Psychologie kennen lernen möchten, um sie im Beruf oder Alltag einzusetzen.

Claudia Härtl-Kasulke / Andrea Revers: Lebenskunst! Eine Anleitung zur Positiven Psychologie. Einführung für Trainer, Coaches und Personalentwickler
Beltz Verlag, Weinheim 2018.
190 Seiten, 29,95 Euro
ISBN 978-3-407-36659-7

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