Thomas Gebert ist ein Bösen-Guru, ein DAX-Fachmann, dazu ein Zahlenfan und akribischer Analyst. Seit Anfang der 60er Jahre hat Gebert Aktienkurse systematisch erfasst und nach der Frage der besten Anlagestrategie bewertet. Anhand von Simulationsspielen konnte er ermitteln, „was aus seinem Depot geworden wäre, wenn er sich seit 1962 an diese oder jene Handlungsanweisung gehalten hätte“. Dieses umfangreiche Wissen um die geheimen Spielregeln zu Aktienkurven bescherte ihm (und zahlreichen Brokern) in den 90ern den validen „Gebert-Börsenindikator“.

Saisonale Strategien: Sell in May and go away!

In seinem Buch „Der große Gebert“ schlüsselt der Finanzexperte seine Berechnungsgrundlagen detailliert auf und bewertet nahezu alle klassischen Handlungsstrategien und Marktparameter unter realen Bedingungen. Das Ziel: Regelmäßigkeiten erkennen und Mythen enttarnen. Das gelingt ganz hervorragend – und zwar konkret anhand deutscher Wertpapiere!

Das aus 50 Jahren zusammengetragene Datenmaterial ergibt ein klares Bild: Statistische Indikatoren haben sehr wohl ihre Berechtigung. Das gilt auch für die richtige Zeit zum Kaufen und Verkaufen. Freitag „ist der freundlichste Tag der Woche“ – aus Börsensicht. Am meisten legt der deutsche Aktienmarkt durchschnittlich am Gründonnerstag zu! Der März ist überhaupt ein günstiger Monat. „Im Mai gehen den Aktienmärkten dann langsam die Puste aus.“ Anleger sollten zudem auf die Inflationsrate achten: Eine „fallende Inflationsrate eröffnet der Bundesbank Spielraum, die Zinsen zu senken, was wiederum dem Aktienmarkt zugutekommt.

Aktualisierte Zusammenfassung früherer Bücher

Gebert widmet sich ausführlich den zyklischen Aspekten (Kondratieff-Zyklus, Juglar- und Kitchen.-Zyklus), den Auswirkungen von Zinsentwicklungen (auch in den USA), den Einflüssen von Lohn und Politik auf die Märkte. Die statistischen Werte werden mit zahlreichen Diagrammen veranschaulicht. Seine empirischen Belege reichen bis 2014.

„Neu“ ist die Idee für das Buch aber nicht. „Der große Gebert“ ist vielmehr eine komprimierte Zusammenfassung der in den 90er Jahren vom Autor veröffentlichten Bücher „Börsenindikator“, „Der intelligente Investor“ und „Börsenzyklen“. Wer noch keines der drei Werke kennt, findet mit dem aktuellen Buch einen perfekten Einstieg in das Denken und Wissen vom „großen Gebert“.

Management-Journal – Fazit: Die Was-wäre-wenn-Analysen von Gebert ergeben einen profunden Börsenratgeber für Einsteiger und Profis. Endlich werden Anlagestrategien unter Realbedingungen bewertet!

Oliver Ibelshäuser, www.management-journal.de

Thomas Gebert: „Der große Gebert“, Börsenbuchverlag 2015

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