Arbeiten, um zu leben, oder leben, um zu arbeiten? In jedem Fall verbringen wir den Großteil unseres Lebens am Arbeitsplatz, und es herrscht vielerorts noch immer die Meinung: Arbeit muss wehtun. Sobald sie Spaß macht, kann sie nicht mehr produktiv sein. Nur so ist das Vorherrschen von drögen Büros, starren Hierarchien und Konformität zu erklären. Mit dem Fachkräftemangel und neuen Wirtschafts- und Arbeitsformen steigen jedoch die Ansprüche von Arbeitnehmern: Arbeit soll ein erfüllender Teil des Lebens sein, das Unternehmen als Förderer und Unterstützer da sein.

Dann sind wir auch gerne bereit, unsere Energie und Kreativität in das Unternehmen und seinen Erfolg zu investieren. Eine Möglichkeit für Betriebe, diesen Ansprüchen zu genügen und sich als moderner Arbeitgeber aufzustellen, ist das Feelgood Management. Warum Feelgood Manager in vorwärts gewandten Unternehmen nicht fehlen dürfen und warum es hier mehr braucht als Bällebäder und Obstteller, zeigt Monika Kraus-Wildegger, Expertin für Human Work, in ihrem Ratgeber „Feelgood Management“.

Menschlichkeit endet nicht an der Bürotür

Um Mitarbeiter langfristig zu binden und ihr wirkliches Interesse zu wecken, müssen Unternehmen mehr bieten als Gleitzeit und den jährlichen Teamtag. Wer wettbewerbsstark bleiben möchte, der braucht starke Teams, die innovativ denken und handeln, den Mut beweisen, neue Wege zu gehen, und die ihre Aufgaben beherrschen. Das braucht aber auch einen Raum, in dem sich Mitarbeiter sicher und wahrgenommen fühlen.

„Die Zukunft gehört Organisationen, die es verstehen, neben interessanten Aufgaben und Herausforderungen den Nachweis der Menschlichkeit führen zu können“, so Kraus-Wildegger. „Sie kennen die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter. Sie wissen, wo sie stehen und wo noch Luft nach oben ist.“ Das Ganze verfolgt einen Systemansatz, „mit dem sie Rahmenbedingungen etablieren, die das Wohlfühlen in und mit dem Unternehmen kultivieren helfen“, erklärt sie weiter. Und genau hier beginnt die Arbeit des Feelgood Managers.

Selbstverwirklichung über Unternehmensinteressen hinaus

Feelgood Management hat also wenig mit den berühmt-berüchtigten Kickertischen und Obsttellern zu tun, die als Mitarbeiter-Benefit angeboten werden. Es geht darum, in Abstimmung mit allen Ebenen eine wertschätzende und offene Atmosphäre im Unternehmen zu etablieren und Maßnahmen durchzuführen, die den Menschen im Betrieb dabei helfen, erfolgreich zu agieren. Dabei stehen der Mensch und seine Weiterentwicklung im Zentrum – er wird in seinen Fähigkeiten auch einmal über die Unternehmensziele hinaus gefördert, denn glückliche Menschen sind zufriedene Mitarbeiter.

„In der Rolle des Impulsgebers öffnet der Feelgood Manager einen Raum und Formate außerhalb des üblichen Arbeitsumfelds, in dem Themen und Impulse für Weiterentwicklung und Austausch in der Organisation crossfunktional möglich sind“, so die Wirtschaftsinformatikerin.

 

Roter-Reiter-Fazit

Das Buch „Feeldgood Management“ umreißt klar das Berufsbild, die Aufgaben und Funktionen der Feelgood Manager und zeigt an Praxisbeispielen, wie sie in zukunftsfähigen Unternehmen wirken.

Monika Kraus-Wildegger: Feelgood Management. Mit Wertschätzung und Menschlichkeit erfolgreich in die Arbeitswelt von morgen
Metropolitan 2019, Regensburg 2019.
187 Seiten, 29,95 Euro
ISBN: 3961860203

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