Im Vorwort des Buches „Der Zimmermann“ seines Freundes Jon Gordon schreibt der amerikanische Autor Kenneth Blanchard („Der Minuten-Manager“): „Die wichtigste Arbeit im Leben besteht nicht darin, andere zu beurteilen und zu bewerten, sondern ihnen dabei zu helfen, erfolgreich zu sein…“ Genau darum geht es in Gordons neuem Buch: Nicht an den eigenen Erfolg denken, sondern andere dabei unterstützen, Erfolgserlebnisse zu haben, das ist die wesentliche Aufgabe einer Führungskraft, eines Vorgesetzten oder wie immer Sie die Person nennen wollen, die ein Unternehmen, eine Abteilung oder ein Team führt.

Die Lebensweisheiten des Zimmermans J. Emmanuel

„Der Zimmermann“ des Bestsellerautors Gordon ist ein Lesebuch. Erzählt wird die Geschichte des Unternehmers Michael, der während des morgendlichen Joggens plötzlich zusammenbricht und nur dank der schnellen Hilfe eines zufällig vorbeikommenden Fremden überlebt. Später nimmt Michael Kontakt zu seinem Retter auf, der als Zimmermann außergewöhnliche Möbelstücke herstellt. Doch Michaels Lebensretter ist viel mehr als ein einfacher Handwerker. Im zuweilen etwas salbungsvollen Tonfall erklärt „J. Emmanuel“, wie sich der Zimmermann nennt, seinem neuen Freund Michael, auf was es im Leben ankommt. Tatsächlich meint man phasenweise, Dialoge aus dem Neuen Testament  zu lesen, und war nicht auch Jesus selbst („J.“) ein Zimmermann?

Die wesentliche Prinzipien des Lebens und des Erfolgs, läßt Gordon seinen Zimmermann sagen, sind Liebe, Dienen und Kümmern oder Umsorgen („Love, Serve, Care“). Wenn man die Aussagen Gordons von ihrem pathetischen Weihrauch befreit, dann lautet seine Botschaft:

  • Liebe das, was du tust.
  • Nimm die Arbeit, die du vollbringst wichtig.
  • Umgib dich mit Leuten, die umsorgend sind („care“).
  • Zeige deinem Team, dass du dich um sie kümmerst.
  • Baue ein Team auf, das sich umeinander kümmert.
  • Zeigt euren Kunden gemeinsam, dass ihr euch um sie kümmert, dient ihnen und helft ihnen dabei, erfolgreich zu sein.
  • Sei optimistisch und glaube daran, dass alles gut wird.

Negative Gedanken vertreiben, indem man sich selbst gut zuredet

Vor allem die Botschaft, dass wir niemals unseren Optimismus verlieren dürfen, auch in schwierigen Zeiten, liegt Gordon am Herzen. „Negative Gedanken sind die Nägel, die das Gefängnis des Scheiterns zimmern“, läßt er den Zimmermann an einer Stelle sagen. Zur Verdeutlichung zitiert J. einen Freund, der einen doppelten Ironman absolviert hat. Das Geheimnis, wie er diese enorme physische und psychische Herausforderung meistert, lautet so: „Ich habe gelernt, mir selbst gut zuzureden, anstatt auf meine Gedanken zu hören. Wenn ich auf mich selbst höre, höre ich all die negativen Gedanken, all die Beschwerden, all die Ängste, all die Zweifel und all die Gründe, warum ich es nicht schaffen sollte, das Rennen zu beenden. Aber wenn ich mir selbst gut zurede, kann ich meinem Verstand mit Worten und Ermutigungen die Nahrung geben, die ich brauche, um das Rennen zu meistern.“

Mit den Ratschlägen und Weisheiten des Zimmermanns gelingt es Michael, seine Firma, die kurz vor der Pleite stand, zu retten und zu einem sehr erfolgreichen Unternehmen zu entwickeln. Die Philosophie des Zimmermanns bezieht sich aber nicht nur auf die Führung eines Unternehmens, sondern gleichsam auf die Führung seines ganzen Lebens. Auch hier, lautet die Botschaft Gordons, sollte man sich von den drei Prinzipien Love, Serve und Care leiten lassen. Dann wird am Ende alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

Roter-Reiter-Fazit: „Der Zimmermann“ von Jon Gordon ist ein ungewöhnliches Lesebuch für alle, die von der üblichen Managementliteratur genug haben. Wenn man sich erst einmal an den etwas salbungsvollen Tonfall gewöhnt hat, lassen sich daraus zahlreiche Anregungen für sein eigenes Leben entnehmen.

Damian Sicking, www.Roter-Reiter.de

Jon Gordon: Der Zimmermann. Love, Serve, Care – die drei Prinzipien einer außergewöhnlichen Erfolgsstrategie. Wiley-VCH, 188 Seiten, 14,99 Euro, ISBN: 3527508732

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