Gerade im Business ist das Händeschütteln wohl die gängigste Begrüßungsgeste. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Geste verwendet, um Geschäfte zu besiegeln – „Geschäfte mit Handschlagqualität“. Daher hat die Art und Weise, wie jemand die Hand seines Gegenübers schüttelt, bis heute eine vielsagende Bedeutung. Doch welcher Händedruck sagt was aus? Körpersprache-Profi Stefan Verra erklärt Dir, worauf Du achten solltest:

Fester Händedruck

William Chaplin stellte in Versuchsreihen fest, dass ein Zusammenhang zwischen Händedruck und Persönlichkeit besteht. Extrovertierte Menschen und Menschen, die ihre Gefühle nach außen zeigen, haben einen festen Händedruck – im Gegensatz zu neurotischen und schüchternen Menschen.

Schlaffer Händedruck

Menschen, die die Hand ohne jeglichen Druck in die Hand des anderen legen, tragen wenig zum Begrüßungsritual bei. Sie transportieren dadurch keine Initiative und Stärke.

Der Schraubstock

Menschen, die einen deutlich festen Händedruck haben, senden damit ein Stärke- und Machtsignal aus.

Festhalten

Menschen, die ihr Gegenüber lange, deutlich länger als erwartet, festhalten, signalisieren einerseits Aufmerksamkeit und Interesse, können andererseits aber auch schwer loslassen.

Feuchter Händedruck

Eine feucht-kalte Hand lässt uns auf Nervosität schließen. Eine Lösungsmöglichkeit ist es, kurz vor dem Begrüßen ein Taschentuch in die Faust zu nehmen, um so die Hand, zumindest für kurze Zeit, trocken zu halten.

Abstand

Wenn Frauen einen Mann nicht zu nahe kommen lassen wollen, „strecken“ sie ihm die Hand entgegen. Weit nach vorn gestreckt wird die Hand gereicht, so , dass der Mann nicht „zu nahe treten“ kann. Umgekehrt wird die Hand gereicht, und die Person wird aus ihrem Bereich „herausgezogen“ und in den eigenen Bereich gezwungen. Beides sind Hinweise zur Beziehung zwischen den zwei Personen.

Oberhand

Beobachte beim nächsten Politgipfel mal, wer von den Staatsoberhäuptern rechts und wer links vor den Kameras steht, wenn die Hände gereicht werden. Immer die Person, deren Handrücken man sehen kann, signalisiert mehr Macht. Außerdem lässt uns die offene Hand der rechten Person auf „Unterlegenheit“ schließen.

Beidhändig

Beim Händeschütteln umfasst einer der beiden die Rechte des anderen zusätzlich mit seiner Linken. Begeisterung und besondere Vertraulichkeit werden damit signalisiert. Sie können damit der besonderen Freunde Ausdruck verleihen, jemanden wiederzusehen. Achtung: Nicht jedem Menschen ist so viel Intimität recht. Sie werden es spüren, wenn die Hand weggezogen wird.

Schulter

Als der amerikanische Präsident den UN-Generalsekretär am Rande der UNO-Vollversammlung begrüßte, achtete er sehr genau darauf, dass er bei seinem demonstrativ langen Händeschüttler an der linken Seite stand. Verstärkt hat er seinen Dominanzanspruch noch damit, dass er dem UNO-Vorsitzenden während der ganzen Zeit des Händereichens die linke Hand auf die Schulter gelegt hat. Denn Händereichen und gleichzeitig die Linke auf die Schulter des anderen ist ein klares „Überlegenheits“-Signal.

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