Bengasi. Die libysche Hafenstadt ist nach der Hauptstadt Tripolis die zweitgrößte Stadt des Landes. Für viele Amerikaner ist Bengasi mehr als eine Stadt. Sie ist das Synonym für die Verwundbarkeit ihres Staates, für Terror, Angst, Tod und Versagen. Traurige, weltweite Berühmtheit erlangte Bengasi Mitte September 2012. Damals, am Abend des 11. September 2012, griffen mehr als 100 schwerbewaffnete Terroristen das US-Generalkonsulat und ein CIA-Gebäude an, legten Feuer und versuchten, die Botschaftsangehörige in ihre Gewalt zu bringen. In dieser Nacht kamen der US-Botschafter J. Christopher Stevens, ein weiterer Konsulatsangehöriger sowie zwei Sicherheitsbeamte des CIA ums Leben.

Ein Augenzeugenbericht von Männern, die in jener Nacht um ihr Leben und das ihrer Landsleute kämpften

Die Geschehnisse in jener Nacht führten in den USA in den Wochen und Monaten danach zu heftigen und kontroversen Diskussionen. Insbesondere ging es um die Frage, welche Fehler die amerikanische Regierung um Präsident Barack Obama und Außenministerin Hillary Clinton begangen haben. Vor einem Untersuchungsausschuss hatte anschließend der frühere Spitzendiplomat Gregory Hicks, ehemals stellvertretender Leiter der Botschaft in der lybischen Hauptstadt Tripolis, ausgesagt, dass eine amerikanische Spezialeinheit womöglich Leben retten oder den Anschlag sogar hätte verhindern können, wenn sie nicht auf dem Weg zum Flughafen aus unerklärlichen Gründen wieder zurückgerufen worden wäre.

Das Buch „13 Hours“ – so lange dauerte die Belagerung damals – schildert die Geschehnisse der Nacht aus der Sicht von fünf Sicherheitsleuten, die von der CIA zum Schutz der Botschaft und deren Personals angeheuert worden waren. Diese fünf Männer – ehemalige Marines, SEALS und Army-Ranger -, die sich damals gegen die Angreifer stellten und unter Einsatz ihres eigenen Lebens versuchten, ihre Landsleute zu retten, erzählen in diesem Buch die Geschehnisse der furchtbaren Nacht aus ihrer Sicht.

Dieses Buch wurde „gewissermaßen auf dem Schlachtfeld geschrieben“

Zusammengefasst hat die Aussagen dieses „Annex-Sicherheitsteams“ der mehrfach ausgezeichnete amerikanische Journalismusprofessor und Bestsellerautor Mitchell Zuckoff. Dieses Buch wurde, schreibt Zuckoff im Vorwort, „gewissermaßen auf dem Schlachtfeld geschrieben“. Soll heißen: Auch wenn das Buch im Stile eines Romans geschrieben ist, handelt es sich um einen „Tatsachenbericht“. Unter Zuhilfenahme der Augenzeugen und weiterer Sekundärquellen beschreibt Zuckoff, „was sich tatsächlich auf den Straßen und Dächern und in den brennenden Häusern zugetragen hat, als Kugeln flogen und Granatwerfer eingesetzt wurden“.

Roter-Reiter-Fazit: Das Buch liest sich wie ein packender Thriller. Das Bewusstsein, dass es sich hierbei nicht um einen fiktiven und ausgedachten Roman handelt, sondern um tatsächliche Ereignisse voller Grausamkeit und Brutalität, macht einen schaudern.

Damian Sicking, www.Roter-Reiter.de

Mitchell Zuckoff: 13 Stunden. Der Insider-Bericht über die wahren Ereignisse in Benghazi. BOOKS4SUCCESS, 336 Seiten, 17,99 Euro, ISBN: 3864703530

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