Gibt es den geborenen Verkäufer? Nein, sagt einer, der es wissen muss. Martin Limbeck gilt als einer der Top-Verkaufstrainer im deutschsprachigen Raum, wenn nicht als der beste überhaupt. Und Limbeck sagt: „Keiner wird als Verkäufer geboren“, genauso wenig wie jemand als Metzger, Professor oder Taxifahrer geboren wird. Wäre es anders, hätten Limbeck und seine Kollegen auch wenig zu tun, und schon gar nicht hätte Limbeck dieses Buch schreiben müssen: „Limbeck Laws“ heißt es, und ohne falsche Bescheidenheit klärt uns der Untertitel darüber auf, um was es sich dabei handelt: „Das Gesetzbuch des Erfolgs in Vertrieb und Verkauf.“

Gesetze sollte man befolgen, sonst wird man bestraft

Das Gesetzbuch also. Und Limbeck ist der Gesetzgeber. Passt irgendwie. Exakt 111 Gesetze enthält das Buch, und wie wir wissen, ist es ratsam, sich an Gesetze zu halten. Tut man es nicht, wird man bestraft, in diesem Fall mit Misserfolg an der Verkaufsfront. Wer nicht hören will, muss fühlen. Der Buchtitel zeugt aber nicht nur von einem hohen Anspruch an den Inhalt, sondern ist gleichzeitig auch ein Versprechen. Dieses lautet: Wer sich als Verkäufer an die hier geschrieben Gesetze hält, der wird mit Erfolg belohnt. Also mal ein schöner Kontrapunkt zu den vielen Aufrufen anderer Ratgeberautoren, Regeln zu brechen, wo immer sie sich zeigen..

Limbeck interessiert sich ohnehin nicht besonders dafür, was andere sagen. Er hat seinen eigenen Kopf und seine eigenen Ansichten. Und die sagt er offen und direkt, dabei in einer Sprache, die Verkäufer sprechen und die sie also auch verstehen. Gedrechseltes Geschwurbel und Einerseits-Andererseits-Abwägungen sucht man bei Limbeck vergebens. Er ist nicht der Philosoph unter den Verkaufstrainern, sondern vielmehr der Grabenkämpfer mit Fronterfahrung, der schon oft das Weiße im Auge des Kunden gesehen hat. In Limbecks Welt werden falsche Verkäuferansichten schon mal als „Bullshit“ bezeichnet und „in die Tonne getreten“, Vorzimmerdamen auch als „weibliche Firewalls“ und „Abfangjäger“ tituliert. Verkäufer müssen bekanntlich die Sprache ihrer Kunden sprechen, Limbeck tut dies auf  beispielhafte Art und Weise.

Limbeck kommt sofort zur Sache und redet Klartext

Auch dass Limbeck in seinem Buch mit der ersten Zeile zu Sache kommt, passt zu ihm. Er wird sofort konkret und sein erstes Gesetz „Verkaufen heißt verkaufen“ läßt keinen Zweifel daran, wo der Hase hinläuft. Mehr als zwei Seiten müssen für jedes seiner Gesetze reichen, praktische Tipps statt langatmiger akademischer Analysen. Das Ganze erfolgt nach dem Muster „Tu dies und jenes lass bleiben“. Apropos „Tu dieses“. Eine stilistische Auffälligkeit ist, dass Limbeck den Leser abwechselnd Duzt und Siezt. Dadurch erzeugt er Nähe („Ich bin einer von euch“), ohne aber respektlos zu erscheinen. Originell an dem Buch ist auch, dass das Vorwort von Limbecks Eltern geschrieben wurde. Geli und Alois Limbeck plaudern ein bisschen aus Martins Kindheit und erzählen, wie er wurde, was er ist.

Inhaltlich spricht Limbeck sämtliche Themen an, die man als Verkäufer wissen muss. Das eine oder andere „Gesetz“ ist sicher nicht neu, aber nicht zuletzt ist es das Verdienst Limbecks, alle wichtigen Themen zusammenzufassen. Außerdem kann man manche Dinge bekanntlich gar nicht oft genug sagen. Und die vielen Juniorverkäufer sollen ja auch noch etwas lernen.

Roter-Reiter-Fazit: Ein tolles Buch vom Verkäufer für Verkäufer. Klar, direkt, prägnant, kraftvoll, umfassend. Dieses „Gesetzbuch“ ist eine Pflichtlektüre für alle, die in Vertrieb und Verkauf erfolgreich sein wollen.

Damian Sicking, Roter-Reiter.de

Martin Limbeck: Limbeck Laws. Das Gesetzbuch des Erfolgs in Vertrieb und Verkauf. Gabal-Verlag, 264 Seiten, 19,90 Euro, ISBN: 3869367210

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